Aber statt den Kranken aufzunehmen, haben sie mir jemand "ans Herz" gelegt. Es war dort nämlich eine krebskranke Tschetschenin auf der Station, die entlassen werden sollte, und sie meinten, ich würde das schon irgendwie machen. Nun wird aber die krebskranke Frau von ihrer siebzehnjährigen Tochter betreut. Ihr zweiter Ehemann, mit dem sie zwei Kinder hat, akzeptiert diese Tochter nicht. Er will auf keinen Fall, dass sie bei ihnen wohnt. Die Mutter braucht aber unbedingt die Tochter. Wo soll sie also hin? Das ist natürlich ein ganz spezieller Fall. Aber man kann sich vorstellen, wie schwierig das nun mit der Unterbringung ist - auch für intakte Flüchtlingsfamilien. Schließlich werden ja selbst gut integrierte Leute, die schon lange da sind und nichts angestellt haben, auf einmal abgeschoben. Auch sonst wird von Staats wegen alles getan, damit ja niemand dableiben kann. Man muss bedenken, wie sich das auf die auswirkt, die in den verschiedenen Sozialeinrichtungen arbeiten: Sie sagen - bedürftigen! - Flüchtlingen finanzielle Hilfe zu. Wenn diese Flüchtlinge dann wieder kommen, gibt es wieder eine neue Weisung (natürlich eine Verschlechterung) von oben, und das soll man dann den Bedürftigen mitteilen. So ist es kein Wunder, dass in vielen Sozialeinrichtungen das Personal extrem schnell und häufig wechselt. Offenbar hält kaum jemand so eine Arbeit aus.