In den 1970ern war ein Poster vom nackigen Frank Zappa auf einer Kloschüssel thronend der Starschnitt in vielen alternativ-progressiven Wohngemeinschaften. Ob auch Austrorock-Urgestein Ludwig "Wickerl" Adam das Stillleben irgendwann an irgendeiner Zimmerwand picken hatte, ist wurscht.

Denn Adams theatralische Rockrevue, die Hallucination Company, in der sich unter anderem Falco und Hansi Lang erprobten, wurde ohnehin gern mit US-Bürgerschreck und Scherzkeks Zappa verglichen, hatte aber auch etwas von Jango Edwards Clownerien oder den Tubes und der Sensational Alex Harvey Band.

Vor vier Jahren gründete Adam mit dem Gitarristen Conrad Schrenk Sex Without Nails Brosis, eine Partie, die sich der Pflege des Zappa'schen OEuvres verschrieben hat. Zuerst mit ihrer Version von Joe's Garage. Jetzt aktuell mit einer Bühnenshow, die gleich vier Alben des musikalischen Vielkönners und Allesprobierers Zappa bearbeitet. Auch "Sheik Yer Bouty" (1979), für Zappa-Verhältnisse besonders eingängig und mit dem politisch unkorrekten Saubartl-Hit Bobby Brown Goes Down: einer Satire über den amerikanischen Traum, in der sich Karrieregeilheit auf Natursekt reimt. (dog, DER STANDARD - Printausgabe, 16. Oktober 2009)