Paris - Ungeachtet gesundheitlicher Bedenken konsumieren nach einer aktuellen Studie weltweit vier Prozent aller Erwachsenen Cannabis. Die australischen Forscher Wayne Hall und Louisa Degenhardt veröffentlichten eine Untersuchung im Wissenschaftsmagazin "The Lancet", wonach im Jahr 2006 rund 166 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 64 Jahren aus der Hanfpflanze gewonnene Rauschmittel zu sich nahmen. Dies entspreche 3,9 Prozent der Weltbevölkerung diesen Alters.

Besonders weit verbreitet ist der Cannabis-Konsum demnach bei jungen Menschen in reichen Ländern, allen voran in den USA, Australien und Neuseeland, gefolgt von Europa. Allerdings breite sich der Missbrauch auch in ärmeren Ländern immer weiter aus.

Die beiden Forscher warnten vor gesundheitlichen Problemen durch den Cannabis-Konsum. Es drohten Herz-Kreislauf- oder Atemwegsprobleme, psychotische Schübe, Autounfälle bedingt durch die eingeschränkte Sinneswahrnehmung oder Schulversagen bei Teenagern, die regelmäßig kiffen. Außerdem bestehe die Gefahr einer Abhängigkeit, warnten die Wissenschaftler in der am Freitag veröffentlichten Studie. Allerdings seien die durch Cannabis verursachten Probleme für die öffentlichen Gesundheitssysteme "wahrscheinlich geringer" einzuschätzen als die durch andere illegale Drogen oder Alkohol und Zigaretten. Die in der Studie ausgewerteten Zahlen basieren dem Bericht zufolge auf Erhebungen der Vereinten Nationen. (APA)