Tokio - Der neue japanische Verteidigungsminister schreibt dem Bündnis seines Landes mit den USA angesichts des chinesischen Aufstiegs als Militärmacht eine zunehmende Bedeutung zu. Damit trat Toshimi Kitazawa am Donnerstag Spekulationen entgegen, die angekündigte größere Unabhängigkeit der japanischen Außenpolitik nach dem Regierungswechsel infolge der Wahl vom August könnte die Allianz beeinträchtigen.

"Da China seine Präsenz in der pazifisch-asiatischen Region verstärkt, könnten sich andere Länder bedroht fühlen", sagte Kitazawa der Nachrichtenagentur Reuters. "In diesem Sinne wird der Wert des amerikanisch-japanischen Bündnisses sich sogar vergrößern." Mit Blick auf seine Ankündigung, die Unterstützung des US-geführten Einsatzes in Afghanistan zu beenden, bestritt Kitazawa eine Rückkehr zu einer Scheckbuch-Diplomatie. Der Minister hatte diese Woche angekündigt, den im Jänner auslaufenden Marine-Einsatz zur Versorgung der internationalen Truppen mit Treibstoff nicht zu verlängern.

"Vielleicht haben sich einige Details geändert, aber im Großen und Ganzen wollen wir verbessern, was wir bereits haben", sagte Kitazawa über das Bündnis mit den USA. So werde das gemeinsame Raketenabwehrprogramm weitgehend unverändert bleiben. Zur Zukunft der in der Bevölkerung ungeliebten US-Militärstützpunkte in Japan sagte er, wegen seiner pazifistischen Verfassung müsse Japan die Truppenpräsenz akzeptieren. Es sei aber wichtig, die unverhältnismäßige Belastung der Insel Okinawa zu vermindern. (APA/Reuters)