KulturKontakt Austria lädt junge bildende Künstler und Fotografen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa zu einem dreimonatigen Aufenthalt in Wien ein. Das "Artists-in-Residence-Programm" bietet Atelier, Wohnmöglichkeit, ein monatliches Stipendium und eine abschließende Werkpräsentation.

Foto: derstandard.at/Eva Tinsobin

Lana Jonuzi kombiniert Malerei und Zeichnung. Nach ihrem Abschluss an der Akademie der Bildenden Küste in Sarajevo, lebt und arbeitet sie in Mostar.

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"Urban landscapes" sind Lana Jonuzis Inspiration. Ihre direkt auf die Atelierwand applizierten urbanen Linien sprechen von einer vergänglichen organischen Geometrie, "so wie ich sie in der Stadt mit ihren U-Bahn- und Verkehrslinien, ihrem Wetter und den Menschen in Bewegung beobachte."

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"Ich nehme einen realen Ort, defragmentiere ihn und setze ihn neu zusammen. Meine Werke sind eher Karten der Zeit als Karten der Orte; mit Zeitschichten, in denen etwas kaputt geht und sich etwas anderes darüber legt. Eine Archäology of Time." (Jonuzi)

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Die ersten Inspirationen von Wien wird Lana Jonuzi über die drei Monate ihres Aufenthaltes weiterentwickeln: "Wenn jemand in ferner Zukunft die Reste unserer Zivilisation ausgräbt, wird er nicht die großen, wichtigen Orte, sondern zuerst die urbanen Linien und Strukturen erkennen; die Verbindungen zwischen den Orten. Das Dazwischen."

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Vom Zeichnen mit Filzstift ist Lana Jonuzi zur Tusch-Technik gekommen. In diesem Bereich hat sie sich für die "organischste und weichste Möglichkeit" entschieden: Sie arbeitet mit Tuschhaltern aus Holz.

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Der offizielle Stempel des "Bureau of Melodramatic Research", das kürzlich von den rumänischen Künstlerinnen Irina Gheorghe und Alina Popa in Bukarest eröffnet wurde.

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Anstoß für die Beschäftigung mit Melodramatik gab ein Archiv mit Filmen aus den 1940er-Jahren. "Wir haben Filmausschnitte inszeniert, fotografiert und als Fotoausstellung in unserem Büro reinszeniert." Das "Bureau of Melodramatic Research" ist mit Möbeln aus rumänischen Institutionen bestückt.

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Irina Gheorghe und Alina Popa bei der Arbeit in ihrem provisorischen "Büro" in Wien. "Wir haben unsere Suche nach melodramatischen Effekten gestartet und gerade Josefine Mutzenbacher entdeckt." Am Ende des dreimonatigen Aufenthaltes soll eine Wiener Dependance des "Bureau of Melodramatic Research" stehen. (Eva Tinsobin, derstandard.at, Oktober 2009)

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