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Nokia rutscht überraschend in die Verlustzone.

Foto: APA/dpa/Franz-Peter Tschauner

Helsinki - Der weltweit größte Handyhersteller Nokia ist im dritten Quartal überraschend in die Verlustzone gerutscht. Grund war eine Abschreibung von 908 Mio. Euro auf den gemeinsam mit Siemens betriebenen Mobilfunknetzausrüster Nokia Siemens Networks (NSN), wie der finnische Konzern am Donnerstag mitteilte. Deshalb wies Nokia einen Verlust je Aktie von 15 Cent aus. Ohne Berücksichtigung des Sondereffekts hätte der Konzern einen Gewinn je Anteilsschein von 17 Cent verbucht.

Analysten hatten mit einem Gewinn je Aktie von 14 Cent gerechnet. Der Markt zeigte sich geschockt: Die Nokia-Aktie brach zeitweise um fast sieben Prozent ein und war damit mit Abstand schwächster Wert im EuroStoxx 50.

Hoffen aufs Weihnachtsgeschäft

Nokia setzt seine Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft. Der Branchenprimus rechnet für den weltweiten Handyabsatz mit einem leichten Anstieg im vierten Quartal. Ihren Jahresausblick für die Branche hoben die Finnen leicht an: Statt mit einem Absatzrückgang von zehn Prozent erwartet Nokia nun nur noch einen Rückgang bei den Handyverkaufen von sieben Prozent. Auch im Ausrüstergeschäft werde der Einbruch nicht so stark wie erwartet ausfallen.

Die Nachfrage habe sich im dritten Quartal verbessert, sagte Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo. Im dritten Quartal kämpfte Nokia trotzdem mit einem Umsatzminus von 20 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro. Hohe Abschreibungen in Höhe in der Ausrüstersparte Nokia Siemens Networks drückten das Unternehmen zudem ins Minus. Unterm Strich verbuchte Nokia einen Verlust von 913 Mio. Euro, nach einem Gewinn von rund einer Milliarde vor einem Jahr. Die Aktie gab nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich nach. (APA/Reuters)