Oh, hallo, da ist er ja wieder, der gute, alte gemeinsame "bürgerliche Kandidat" . Soll heißen, ein "unabhängiger" Kandidat für die Bundespräsidentschaftswahl, auf den sich die ÖVP und die FPÖ formell oder informell verständigen können.
Erwin Pröll ist es aus ÖVP-internen Gründen nicht geworden, aber er - und vermutlich auch die Parteispitze - wollen doch jemand gegen Heinz Fischer aufstellen. Jemand, der gewinnen kann.
Es fällt schon der Name von Norbert Steger, 1983-86 FP-Vizekanzler unter einem SP-Kanzler Andere blaustichige Konservative wären auch denkbar.
Na schön, nur ist das dann kein "bürgerlicher Kandidat" . An der FPÖ war und ist nichts "bürgerlich" . Sie ist eine extrem rechte Partei mit einer Wählerschaft aus der wütenden Unterschicht, mit ein paar Akademiker-Einsprengseln. Ihre Ziele sind "rechtsrevolutionär" und radikal. Ihre Wirtschaftspolitik z. B. ist nationaler Sozialismus.
"Bürgerlich" war immer ein Etikettenschwindel und ist es unter Strache noch mehr. Wenn Josef Pröll das macht, kann er auch gleich eine Koalition mit der FPÖ schließen. Vielleicht ist das auch das Fernziel dieser Planspiele. (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 15.10.2009)