Paris - Als letzte der mit Steuergeld gestützten französischen Großbanken will nun auch Crédit Agricole ihre Staatsschulden loswerden. Am 27. Oktober sollen drei Mrd. Euro an Regierungshilfen zurückgezahlt werden, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Möglich werde dies durch den Verkauf von Verbindlichkeiten in den vergangenen Monaten: So seien rund 1,4 Mrd. Dollar (942 Mio. Euro) an Privatbanken in Europa und Asien veräußert und eine Milliarde Dollar am US-Markt platziert worden. Zudem will Crédit Agricole über eine Anleihe 850 Mio. Euro einsammeln.

Vorige Woche kündigte Société Générale an, mittels einer Kapitalerhöhung über 4,8 Mrd. Euro ihre Staatshilfen vorzeitig zurückzuzahlen. Nach Abzug der Hilfen von 3,4 Mrd. Euro bleibt noch ein Finanzpolster für Zukäufe übrig. Marktführer BNP Paribas hatte zuvor fünf Mrd. Euro an den Staat überwiesen und damit die Hilfen beglichen.

Weltweit hatten Regierungen Banken Milliardengelder zugeschossen, damit diese die Verluste aus der Finanzkrise besser wegstecken und Unternehmen weiterhin Kredite geben können. In Deutschland wurde die teilverstaatlichte Commerzbank mit Kapitalhilfen von rund 18 Mrd. Euro gestützt. Sie will mit der Rückzahlung spätestens 2012 beginnen. (APA/Reuters)