Glenn Beck, Kontroversenproduzent im Zeichen von FOX.

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US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Barack Obama hat derzeit seine liebe Mühe, an der Heimatfront die Wogen zu glätten. Neuester Schauplatz der Scharmützel zwischen dem demokratischen Präsidenten und der republikanischen Opposition: der TV-Kanal Fox News, eine Bastion der konservativen US-Rechten.

War das Netzwerk dem Bush-Nachfolger schon bisher nicht allzu gewogen, erklärte Starmoderator Glenn Beck nun Obama den Krieg: "Im Weißen Haus sitzt eine Meute Kriegstreiber. Amerika kämpft im Irak, kämpft in Afghanistan, gegen Osama Bin Laden, Al Kaida und die Taliban. Und jetzt haben diese Leute einen neuen Feind ausgemacht: Fox News." Um seine Entschlossenheit zu unterstreichen, nimmt Beck vor laufender Kamera einen dicken, grünen Stift zur Hand und kreist damit den Standort seines Studios auf einer Landkarte von New York City ein.

Dabei war es nicht Fox, das formal den ersten Schuss abgegeben hat. Die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Anita Dunn, hatte am Wochenende den Zorn des Senders auf sich gezogen, als sie erklärte, warum Präsident Obama im Gegensatz zu allen anderen wichtigen TV-Netzwerken Fox kein Interview gab. Der meistgesehene Kabelsender Amerikas würde rechte Propaganda verbreiten. Mit Nachrichten habe dies nichts zu tun. "Wir werden Fox ab sofort so behandeln, wie wir einen Gegner behandeln", kündigte Dunn an.

Willkommene Munition für Fox-Mann Beck: "Sie haben mehr Sorge über Fox als über den eigentlichen Krieg in Agfhanistan." Ein offizielles Statement des Senders tönt da schon konzilianter. Das Weiße Haus ignoriere den Unterschied zwischen den Reportern und den Kommentatoren von Fox, letztere seien bekanntermaßen Konservative.

Es ist aber nicht schwer zu erkennen, worum es der US-Regierung in ihrem Fox-Boykott eigentlich geht. Der rechte Sender hat in den vergangenen neun Monaten kaum eine Gelegenheit ausgelassen, Gegnern Obamas aus den Reihen der Republikaner ein Forum zu bieten. Etwa, wenn es um die Gesundheitsreform oder die mäßig erfolgreichen Kriege in Afghanistan und dem Irak geht. Fox-Vizepräsident Bill Shine hält mit der politischen Schlagseite seines Senders auch gar nicht hinterm Berg. Fox sei "in manchen Bereichen die Stimme der Opposition". Glenn Beck hingegen hat eine andere Erklärung für den Unmut Obamas parat: "Der Präsident hat einen tiefsitzenden Hass auf die Weißen und die weiße Kultur." (red)