Tripolis - Der Sohn des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi ist laut Medienberichten dazu auserkoren, der zweitmächtigste Mann im Staat zu werden. Saif Islam Gaddafi werde "Koordinator für Fragen des Volkes", schrieb die libysche Presse am Dienstag. Dies entspreche in etwa dem Posten eines Staatschefs.

Laut der Zeitung "Korina" wird der Gaddafi-Sohn "erweiterte Vollmachten" erhalten, so dass er auch die Aufsicht über den Volkskongress (Parlament), die Regierung und sämtliche Sicherheitsorgane haben werde. Der 67-jährige Revolutionsführer Gaddafi hatte vor einer Woche gesagt, er wolle seinen Sohn auch die Leitung der nationalen Amtsgeschäfte überlassen und sich selbst um "afrikanische Probleme" kümmern.

Saif Islam Gaddafi, der zum Freundeskreis des verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider gehörte, ist Präsident der Gaddafi-Stiftung und treibt seit 2007 ein Projekt für eine Verfassungsreform zur Modernisierung des Landes voran, wobei die Macht seines Vaters und dessen Grundsätze nicht angetastet werden sollen. Die alte Garde an der Spitze des Staats steht der Verfassungsreform skeptisch bis ablehnend gegenüber. (APA)