Paris - Nach dem Fund von verdächtigen Spritzen und Infusionsmitteln während der diesjährigen Tour de France hat die Pariser Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen das kasachische Astana-Team des spanischen Toursiegers Alberto Contador und des US-Amerikaners Lance Armstrong eingeleitet. Dies habe die Gesundheitsbehörde OCLAESP bestätigt, berichtete am Dienstag die Online-Ausgabe der französischen Tageszeitung "L'Equipe".

Während der Tour im Juli seien mehrere "verdächtige Spritzen" und Infusionsmittel, die vom Astana-Team benutzt worden seien, in einem Container gefunden worden. Die Tageszeitung "Le Monde" schrieb auf ihrer Internetseite, dass mehrere Mannschaften betroffen seien. Gegenwärtig würden die Beweismittel im Labor Toxlab untersucht. Die OCLAESP gehört zur Gendarmerie und ist eine Umwelt- und Gesundheitspolizei. Die Organisation setzt Polizisten ein, um Delikte im Umwelt- und Gesundheitsbereich aufzuspüren und ist dabei Ansprechpartner von Europol.

In diesem Jahr hatte es bei der Frankreich-Rundfahrt erstmals seit vielen Jahren keinen einzigen Doping-Fall gegeben. Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD hatte aber das Testprogramm des Radsport-Weltverbands UCI wiederholt kritisiert - insbesondere im Zusammenhang mit dem Astana-Team.

Unterdessen lehnte das kasachische Team einen vorzeitigen Wechsel des Deutschen Andreas Klöden (6. der Tour 2009) zur neuen US-Mannschaft RadioShack um Tour-Rekordsieger Armstrong ab. Klöden müsse seinen Vertrag bis 2010 erfüllen, erklärte der Vizepräsident des kasachischen Verbandes, Nikolay Proskurin, der "L'Equipe". Auch Tour-Sieger Contador, Haimar Zubeldia (ESP) und Gregory Rast (SUI) müssen bleiben. Astanas Ex-Manager Johan Bruyneel und Armstrong will die Fahrer mit zu RadioShack nehmen. (APA)