Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Graz  - Die ersten Vorboten des Winters haben in der Steiermark am Dienstag in Form von Sturmböen für einige Probleme in der Energieversorgung sowie für Schäden an Gebäuden gesorgt. Während am Vormittag in der Obersteiermark rund 1.000 Haushalte ohne Strom waren, wurde eine 37-jährige Oststeirerin in ihrem Auto von einem Baum getroffen und leicht verletzt. Schneefall sorgte unterdessen für eine Sperre der Silvretta-Hochalpenstraße zwischen Partenen im Montafon (Vorarlberg) und Galtür (Tirol), so die Vorarlberger Illwerke. Blockiert war auch die Großglockner-Hochalpenstraße (B107), die Kärnten und Salzburg verbindet.

Zu einem dramatischen Zwischenfall kam es im Zuge des Sturms in Vordernberg (Bezirk Leoben): Ein Ehepaar wurde aus dem Schlaf gerissen und leicht verletzt, als gegen 3.20 Uhr ein Teil des Garagendaches gegen das Fenster geschleudert wurde und in der Folge einen Fensterflügel durch das Schlafzimmer katapultierte. Glück hatte auch eine 37-jährige Autofahrerin im Bezirk Weiz. Die Frau war gerade am Weg von St. Kathrein am Hauenstein in Richtung Mürzzuschlag, als ein Baum umstürzte und auf das Dach ihres Pkw fiel. Im Schock fuhr die fast unverletzte Lenkerin weiter, sie erlitt lediglich Prellungen. Ein nachkommender Autofahrer alarmierte die Einsatzkräfte.

Sturmböen und Schneefall

Umgestürzte Bäume beschädigten seit den frühen Morgenstunden Stromleitungen in der Obersteiermark in Schladming, Eisenerz und Radmer bis ins Mürztal, so Urs Harnik-Lauris von der Energie Steiermark. Die Behebung der meisten Störungen sollten noch am Dienstag erfolgen. Allerdings seien die Mitarbeiter des Landesenergieversorgers weiter in Alarmbereitschaft, zumal neuerliche Sturmböen und Schneefall prognostiziert wurden. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) begleiteten den Wintereinbruch Orkanböen mit mehr als 150 km/h. Auch in den Niederungen wurden über 100 km/h gemessen.

In anderen Bundesländern sorgten nicht Wind sondern die Schneemengen für Probleme: Hoch gelegene Verbindungen wie die Arlbergstraße (L197) oder die Lechtalstraße (L198) waren laut ÖAMTC abschnittweise für Pkw nur mit Winterreifen, für Lkw nur mit Ketten befahrbar. In Fontanella-Faschina (Bezirk Bludenz) rutschte am Montagabend ein Pkw über eine Wiese in eine Schlucht und überschlug sich mehrmals. Der Fahrzeughalter, der gerade Ketten montieren wollte, blieb unversehrt. Zwischen Lech und der Landesgrenze Tirol/Vorarlberg bestand generell Kettenpflicht. Behinderungen gab es außerdem auf der Bregenzerwaldstraße (L200) zwischen Hopfreben und Warth und auf der Bödele-Landesstraße (L48) zwischen Schwarzenberg und dem Bödele.

Schneeverwehungen von bis zu zwei Metern Höhe sorgten laut ARBÖ für eine Sperre der Großglockner-Hochalpenstraße (B107) zwischen der Mautstelle Ferleiten und Heiligenblut. Auch der Sölkpass in der Obersteiermark sowie Teile der Maltatal-Hochalm-Straße in Kärnten waren nicht passierbar. Kettenpflicht galt unter anderem auf der Katschberg Bundesstraße (B99) zwischen Untertauern und Tweng sowie auf den Strecken über Gerlos (B165) und Präbichl (B115). Der Wintereinbruch sorgte auch in Deutschland und der Schweiz für schwierige Straßenbedingungen und Sperren.

30 Zentimeter Schnee in den Bergen

In den heimischen Bergen fielen in der Nacht auf Dienstag rund 30 Zentimeter Schnee. Bei der Messstation Rudolfshütte in Salzburg verzeichnete die ZAMG sogar 45 Zentimeter, am Sonnblick waren es 40 Zentimeter. Auf der Alpennordseite vom Karwendel bis zum Ötschergebiet soll die Schneedecke bis Donnerstag um weitere zehn bis 30 Zentimeter wachsen. Leicht angezuckerte Dächer und Bäume sind am Mittwoch auch in der Stadt Salzburg möglich. In Warth (Bezirk Bregenz) lagen bereits am Dienstag um 7.00 Uhr 15 Zentimeter Schnee. Auf der Zugspitze in Deutschland (2.962 Meter) waren es rund 70 Zentimeter. (APA)