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Foto: APA/AP/Kin Cheung

Ein ausführlicher Artikel in der "The Washington Post" widmet sich den jüngsten Entwicklungen beim japanischen Unterhaltungselektronik-Konzern Nintendo. Der US-Chef äußert sich darin zur Preispolitik des Unternehmens, zu den weiteren strategischen Entwicklungen und auch zum Mitbewerb.

Die Trendwende

Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, da ist Nintendo seinen Konkurrenten nachgelaufen. Die wirtschaftlichen Einbrüche und die Dominanz von Sony sorgten für Übernahmegerüchte und Prophezeiungen eines baldigen Endes der einstigen japanischen Riesen. Doch dann kam der große Wurf mit dem Nintendo DS und mit der Wii und Nintendo zog an der Konkurrenz mehr als eindrucksvoll vorbei.

Die Preispolitik

Lange Zeit haben AnalystInnen an der Preispolitik Nintendos Kritik geübt. Aus Sicht der MarktbeobachterInnen hat der Hersteller Millionen Dollar liegen lassen, weil man auf eine Preissenkung der Wii verzichtet hat und zudem mit Lieferengpässen zu kämpfen hatte. Nintendo USA-Chef Reggie Fils-Aime kann diese Sichtweise naturgemäß nicht teilen. Gegenüber der Washington Post meint er, dass diese Strategie wichtig und richtig war. Erst als Microsoft und Sony ihre Preise weiter deutlich herabsetzten, muss Nintendo nachziehen - konnte aber bis zu diesem Zeitpunkt die Kosten einfahren.

"Sie verkaufen immer noch mehr als der Rest"

Michael Pachter, Analyst von Wedbush Morgan Securities, meint: "Nintendo ist zu einem Opfer seines Erfolgs geworden, denn Verkaufszahlen unter 25 Millionen Stück pro Jahr erscheinen nun als Misserfolg. Aber man muss bedenken, dass Nintendo jetzt noch immer mehr Konsolen verkauft, als seine Mitbewerber zusammen."

"Was ist der Sinn der PSP Go"

Fils-Aime kann sich dann auch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Sony nicht verkneifen - und zwar wenn das Gespräch auf die PSP Go kommt: "Wofür ist das Gerät überhaupt? Was ist der Vorteile gegenüber anderen Geräten? Ich habe tiefen Respekt vor allen Mitbewerbern, aber mich interessiert stets die Sicht der KonsumentInnen und diese lautet Was hat dieses Produkt für mich zu bieten?"

Kein Nintendo-Smartphone

Auch zur zukünftigen Strategie des Nintendo DS äußerst sich USA-Chef Fils-Aime. Es wird kein Nintendo-Smartphone geben, auch wenn sich dies einige SpielerInnen wünschen würden. "Der DS bietet Funktionalitäten, die ein Smartphone nicht bieten kann. Und die man auch nicht im AppStore findet. Das macht ihn so einzigartig und sinnvoll. Wir haben nicht den Wunsch und Plan in das Handygeschäft einzusteigen. Wir denken das Spielegeschäft ist herausfordernd genug." (Gregor Kucera, derStandard.at vom 13.10.2009)