Peking - Die Stimmung in den chinesischen Chefetagen hat sich im Sommer deutlich aufgehellt. Ein entsprechender Index stieg auf 120,1 Zähler von 110,2 Punkten im zweiten Quartal, wie das nationale Statistikamt in Peking am Dienstag mitteilte. Damit entfernte sich das Barometer weiter von seinem Acht-Jahres-Tief, das es im Schlussquartal 2008 erreicht hatte. Zugleich verschuldete sich China massiv im Ausland - im Frühjahrsquartal stiegen die Auslandsschulden um 23,9 Mrd. Dollar auf 360,6 Mrd. Dollar.

Auch die riesigen Währungsreserven des Landes stiegen im Frühjahr weiter. Der Direktor der Bankenaufsicht in der Küstenprovinz Jiangsu machte sich daher dafür stark, die Landeswährung Yuan zum Dollar aufwerten zu lassen. "Wenn der Yuan unterbewertet ist, wie es der Fall war, wird viel Geld nach China fließen, die Devisenreserven nach oben treiben und die Ungleichgewichte verschärfen", sagte Yu Xuejun. Die Provinz Jiangsu hängt stark vom Exportgeschäft ab, das durch eine stärkere Währung belastet würde. Ein künstlich niedrig gehaltener Wechselkurs sei aber keine Lösung für die Exportschwäche Chinas, betonte Yu. Damit gab er aber nicht die offizielle Meinung der Regierung in Peking wieder.

Vor allem aus den USA kommen immer wieder Forderungen an die chinesische Führung, den Wechselkurs des Yuan freizugeben. Im Zuge der Finanzkrise wurde der Yuan jedoch wieder fester an den Dollar gekoppelt. Erst vor wenigen Tagen hatte ein hochrangiges Mitglied der Zentralbank bekräftigt, dass China bei seiner gegenwärtigen Wechselkurspolitik bleibe. (APA)