Washington - Das US-Verteidigungsministerium hat einen Bericht der "Washington Post" dementiert, wonach US-Präsident Barack Obama ohne Vorankündigung deutlich mehr zusätzliche Truppen nach Afghanistan schickt als bislang bekannt. Ein Pentagon-Sprecher sagte am Dienstag in Washington, es sei schon immer von 68.000 bis Jahresende in Afghanistan stationierten Soldaten die Rede gewesen und darin seien die von der "Washington Post" angesprochenen zusätzlichen 13.000 Soldaten enthalten gewesen.

"Nichts hat gefehlt. Nichts wurde verheimlicht", sagte der Sprecher. Außerdem sei die Hälfte der 13.000 Soldaten noch von Obamas Vorgänger George W. Bush bewilligt worden.

Die "Washington Post" hatte auf ihrer Internetseite am späten Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Pentagonkreise berichtete, Obama habe neben der im März angekündigten Aufstockung um 21.000 Soldaten die Entsendung von weiteren 13.000 Mann genehmigt. Der US-Präsident habe die Aufstockung auf insgesamt 34.000 Soldaten bewilligt, aber nur die 21.000 zusätzlichen Soldaten seien per Pressemitteilung angekündigt worden. Bei den zusätzlichen Truppen handelt es sich dem Bericht zufolge vor allem um unterstützende Einheiten wie Ingenieure, Geheimdienstexperten, Militärpolizisten und Sanitäter.

Das Weiße Haus und das Pentagon haben in der Vergangenheit häufig größere Truppenverlegungen verschwiegen. Obamas Vorgänger George W. Bush nannte bei einer Truppenaufstockung im Irak nur die 20.000 Soldaten der Kampftruppen und sparte die rund 8000 Soldaten unterstützender Einheiten aus. (APA)