Luxemburg/Wien - Die Schlussfolgerungen der EU-Gesundheitsminister bei einem Sondertreffen am Montag in Luxemburg werden vom österreichischen Gesundheitsministerium positiv bewertet. Thema war laut Clemens Auer, Sektionsleiter des Ressorts, die EU-weite Impfstrategie. "Die ist deckungsgleich mit dem, was wir für Österreich ausgearbeitet haben", betonte er. Gesundheitsminister Alois Stöger nahm nicht an dem Treffen teil.

Inhaltlich bedeute das, dass angesichts der noch nicht ausreichenden Verfügbarkeit eines Impfstoffes für die gesamte Bevölkerung Menschen in Gesundheitsberufen zunächst bevorzugt immunisiert werden. Danach folgen chronisch Kranke und Schwangere. Diskutiert worden sei außerdem über die von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgegebenen Pandemie-Phasen. Diese sollen laut den EU-Gesundheitsministern schleunigst überarbeitet und präzisiert werden, so Auer.

Teilweise noch keine Impfstoffverträge

Laut Auer verfügen manche Länder innerhalb Europas noch nicht über Impfstoffverträge, der Großteil will allerdings wie Österreich Mitte bis Ende Oktober mit der Verabreichung starten. Ungarn hat einen eigenen Impfstoff für seine Bevölkerung produziert und in der vergangene Woche mit der Verabreichung begonnen, Schweden will diese Woche anfangen. Rund um den 20. Oktober wollen Großbritannien, Irland und Frankreich starten.

Genau wie in Österreich soll in Deutschland, Spanien, Slowenien und Luxemburg ab 27. Oktober geimpft werden, so Auer. Die Niederlande warten noch bis Anfang November. Italien plane eine Immunisierung habe aber noch keinen Vertrag mit einem Pharmaunternehmen abgeschlossen oder vorbereitet. In Polen gebe es derzeit keine Pläne für eine Impfung, auch Rumänien und Bulgarien hätten keine Vorkehrungen getroffen.

Laut dpa verfügen fünf EU-Staaten über keine oder nicht ausreichende Einkaufsoptionen. Die Brüsseler Behörde soll für diese Länder die Anschaffung bei Konzernen oder ausreichend versorgten Mitgliedstaaten koordinieren. Estland, Litauen, Lettland und Malta hätten bisher noch keine größeren Impfstoff-Vorräte angelegt, so die Nachrichtenagentur AP. (APA)