Nürnberg - Mit dem 6. Internationalen Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte wurde der chinesische Dokumentarfilm "Crime and Punishment" ausgezeichnet. "Mit unserer Entscheidung wollen wir einen Film würdigen, der unter schweren und womöglich gefährlichen Umständen entstanden ist", begründete die Jury am Samstag ihre Entscheidung. Der Dokumentarfilm des chinesischen Videokünstlers Zhao Liang zeige, dass die Staatsdiener selbst auch Opfer der Staatsgewalt sein können, die sie anwenden, hieß es. An dem Wettbewerb hatten zehn Filme teilgenommen.

Thematischer Schwerpunkt Iran

Die Verleihung des mit 2.500 Euro dotierten Preises ist einer der Höhepunkte des Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte, bei dem von 30. September bis 11. Oktober insgesamt 84 Filme aus 40 Nationen gezeigt wurden. Die "Perspektive" ist nach eigenen Angaben das größte Filmfestival seiner Art in Deutschland. Der thematische Schwerpunkt der Vorführungsreihe war in diesem Jahr dem Iran gewidmet.

Zwei Preise gingen an die dänische Dokumentation "Burma VJ - Reporting From a Closed Country". Sowohl der Publikumspreis als auch der Open-Eyes-Jugendjurypreis gehen an den Film von Anders Østergaard, der die Proteste der Mönche im hermetisch abgeriegelten Birma beleuchtet. Beide Preise sind mit je 1.000 Euro dotiert. (APA)