Über Erwartung gut angelaufen ist die Opel-Mittelklasse: Der Insignia verkauft sich prächtig. Nun soll der ähnlich stimmig designte Astra eins draufsetzen: Das wichtigste Auto der Firma - jeder dritte verkaufte Opel ist ein Astra - soll es richten und die Rüsselsheimer wieder auf die Kurs bringen, egal, wer dann nun tatsächlich Eigner sein wird und ob Wladimir Putin seine technische Kompetenz direkt oberbefehlshaberisch einfließen lassen wird oder indirekt via Magna-Chef Siegried Wolf. Dass der neue Astra sozusagen zum Erfolg verurteilt ist, kann man zwar auch als Bürde sehen, das ändert aber nichts an der Tatsache: Das. Ist. Ein. Wirklich. Gutes. Auto.

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Bei der internationalen Pressepräsentation im schönen Lande der Chatten, also in Hessen, konnte der Standard diesem Schicksalsauto erstmals auf den Zahn fühlen, wobei wir uns den 1,7 CDTI (125 PS) genauer ansahen: Spurtet, wie man das von einem modernen Diesel erwartet, genehmigt sich aber nur 4,7 l pro 100 km. Auffällig dabei die Geräuschkultur auf deutscher Autobahn: Selbst bei Tempo 180 unterhält man sich, ohne die Lautstärke anheben zu müssen - mit besonderer Sorgfalt wurde daran gefeilt, in dem Punkt Klassenbester zu werden, die Übung ist allem Anschein nach gelungen. Und das Fahrwerk? Ausgewogen, stabil; komfortabel mit hohen sportlichen Reserven.

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Motorisch ist der Astra bereits beim Start überraschend breit aufgestellt ist. Vier Diesel, fünf Benziner stehen zur Auswahl. Und der Techniker Kernbotschaft hören wir wohl: dass nämlich der Spritkonsum im Schnitt um zwölf Prozent gesenkt wurde. Allersparsamster Astra ist der 1,3 CDTI Ecoflex mit 95-PS-Diesel, der auf einen Normverbrauch von 4,2 l / 100 km kommt - CO2-Ausstoß: 109 g/km.

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Wer schon im Insignia gesessen ist, dem wird das Astra-Interieur vertraut vorkommen. Schwungvoll gestaltet wie das Außendesign, übersichtlich, guter Materialeindruck. Es herrschen für ein Auto der Golf-Klasse luftige Atmosphäre und üppige Platzverhältnisse, was allerdings der neuen Größe gestundet ist: Der Astra überragt mit 4,42 m Länge den VW Golf gleich um 22 cm - ist das noch kompakt?

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Kapitel Alltagsnutzen: Dem Astra kommt hier Opels lange Erfahrung mit Raum-Fahrzeugen zugute. Es gibt etliche Ablagen und Staumöglichkeiten, und im Kofferraum lässt sich der Boden in drei Positionen fixieren: auch das hilfreich und gut. Außerdem wird im neuen Astra einiges an Technik angeboten, was sonst der Mittel- oder Oberklasse vorbehalten bleibt, so etwa das aufwändige (adaptive) Lichtsystem aus dem Insignia. Damit man der Konkurrenz ordentlich heimleuchten kann. Denn dieser neue Blitz am Golf-Platz ist der Konkurrenz meist ebenbürtig, mitunter sogar überlegen. Ein Auto, dem man gerne Erfolg wünscht.

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Opel hat eine elegante Linie gefunden, auch der neue Astra gibt sich als Feschak. Den äußeren entsprechen die inneren Werte - was angesichts der harten Konkurrenz, VW Golf und Co, auch so sein muss.

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So sieht der Arbeitsplatz aus: übersichtlich, ergonomisch, guter Materialeindruck, noch bessere Sitze.

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Von hohem Alltagsnutzen ist der praktische Fahrradträger. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/9.10.2009)

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