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Der Kürbis ist ein Verwandlungskünstler - ob als Vorspeise, Hauptspeise oder als Beilage, ob in Brot, Salat, Dessert oder Kuchen

Foto: APA/dpa/ROLAND WEIHRAUCH

Wien - Seit einigen Jahren erlebt der Kürbis eine Renaissance. Nicht nur die Herbst- und Winterküche wird damit zum schmackhaften Erlebnis. Ein positiver Nebeneffekt sind die vielen positiven Gesundheitsaspekte, erklärte TCM- und Ernährungsexpertin Claudia Nichterl.

Abwehrstärkende und entwässernde Wirkung

Neben der Farb- und Sortenvielfalt hat der Kürbis wichtige Inhaltsstoffe zu bieten. "Das Fleisch ist sehr bekömmlich und hat aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin eine aufbauende, abwehrstärkende Wirkung", weiß Nichterl. Bei Magen-Darm-Erkrankungen, Herz- und Nierenleiden wird diese positive Wirkung therapeutisch eingesetzt.

Vitaminreich

Durch seinen hohen Gehalt an Kalium wirkt der Kürbis ausleitend und entwässernd. Weitere wichtige Substanzen sind Vitamin A (gut für die Augen und den Stoffwechsel der Haut), Vitamin C, Vitamin E (wichtig für den Fettstoffwechsel), Vitamin B-Komplex, Kalzium, Magnesium und Folsäure. Durch den hohen Gehalt an Antioxidantien und Carotinoiden - Hokkaido-Kürbis enthält mehr Carotin als Karotten - ist Kürbis auch als Schutz gegen Krebserkrankungen im Gespräch, so Nichterl.

Kürbiskerne und Kernöl

Kürbiskerne sind sogar eine gesunde Knabberei und wegen der enthaltenen pflanzlichen Hormone Phytosterine besonders gut für Blase und Prostata. Zwei bis drei Esslöffel täglich werden für eine vorbeugende Wirkung empfohlen.

In Österreich ist besonders das Kürbiskernöl beliebt. "Es enthält etwa 80 Prozent ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe, Chlorophyll und wertvolle ätherische Öle. Kürbiskernöl eignet sich durch das günstige Fettsäuremuster zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und beeinflusst den Cholesterinhaushalt positiv. Die enthaltene Linolsäure stimuliert die Immunreaktion und stärkt das Nervensystem", weiß die Ernährungsexpertin.

"Allzu oft führt der Kürbis ein Schattendasein als Kürbiscremesuppe, dabei gibt es viele andere Arten der Zubereitung. Der Kürbis ist ein Verwandlungskünstler - ob als Vorspeise, Hauptspeise oder als Beilage, ob in Brot, Salat, Dessert oder Kuchen - Kürbisgerichte sind ebenso vielseitig, wie es Sorten auf unserer Erde gibt", sagte Nichterl. In der TCM sollte der Kürbis so oft wie möglich am Speiseplan stehen.

Hokkaidokürbis in der Küche

Der Hokkaidokürbis etwa stammt von der japanischen Insel Hokkaido und ist inzwischen auch in Österreich ein beliebter Speise-Kürbis. "Seine dünne Schale wird - anders als bei den meisten übrigen Kürbissorten - beim Kochen weich und kann mitgegessen werden. Die Kerne müssen jedoch entfernt werden. Das Fruchtfleisch hat ein leicht nussiges Aroma und eine stabile Konsistenz, obwohl es kaum spürbare Fasern enthält", so Nichterl. Der Hokkaidokürbis sei für die Verwendung in der Küche sehr vielfältig. Er harmoniere mit fast allen Geschmacksrichtungen, passe aber besonders gut zu Ingwer und Chili, erklärte die Expertin. Er eignet sich für Suppen, Aufläufe oder als Gemüsebeilage. Mit nur 23 Kalorien pro 100 Gramm Fruchtfleisch ist der Hokkaido sehr kalorienarm. (APA)