Peking - China, Japan und Südkorea haben Nordkorea zur schnellen Wiederaufnahme der Gespräche über sein umstrittenes Atomprogramm aufgefordert. Der chinesische Regierungschef Wen Jiabao, sein japanischer Kollege Yukio Hatoyama und der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak erklärten nach einem Gipfeltreffen am Samstag in Peking, ihre Länder blieben dem Dialog verpflichtet und würden weiter mit friedlichen Mitteln nach einer atomaren Abrüstung der koreanischen Halbinsel streben.

Die drei Spitzenpolitiker kündigten an, ihre Länder würden sich für eine baldige Wiederaufnahme der wegen der Boykottpolitik Pjöngjangs in der Sackgasse steckenden Sechsergespräche (mit Nordkorea, den USA und Russland) einsetzen. Die Führung in Pjöngjang hatte Anfang der Woche anlässlich von Wens Nordkorea-Besuch Bereitschaft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch signalisiert, sie forderte als Vorbedingung allerdings bilaterale Gespräche mit Washington. Die US-Regierung will sich darauf nur einlassen, wenn für die Sechs-Staaten-Gespräche der völlige Verzicht Nordkoreas auf Atomwaffen als Verhandlungsziel formuliert wird.

Die nordkoreanische Führung wünsche sich bessere Beziehungen zu den USA, Japan und Südkorea, sagte Wen Jiabao. Diesen Eindruck habe er von seinem Besuch in Pjöngjang mitgenommen. Mit seinem zweiten Atomtest und mehreren Raketentests war Nordkorea in dem Konflikt in den vergangenen Monaten einen Konfrontationskurs gefahren, in jüngster Zeit schwenkte es auf eine gemäßigtere Linie um. (APA/Reuters)