Wien - Die Berührung eines wertvollen Gemäldes hat in der Albertina keinen Alarm ausgelöst. Das berichten die "Salzburger Nachrichten" (Samstag-Ausgabe). Mitte September habe das Kind einer Urlauberfamilie ungehindert das rund eine Million Euro teure Bild "Landschaft der Provence" von Henri Edmond Cross sowie ein benachbartes Gemälde berühren können, ohne dass Alarm ausgelöst wurde. Auch das Wachpersonal habe den Vorfall nicht wahrgenommen.

Albertina-Sprecherin Verena Dahlitz betonte in den "Salzburger Nachrichten", dass "alle Bilder mit speziellem Museumsglas verglast sind". Es könne also nur der Rahmen angegriffen und damit kaum Schaden angerichtet werden. In jedem Raum seien Kameras installiert, ein bis zwei Aufseher kontrollierten, und die Gemälde seien so fixiert, dass "man ziemliche Anstrengungen tätigen muss, um ein Bild zu stehlen", so Dahlitz. Sensoren, die bei Kontakt mit Kunstschätzen Alarm auslösen, gebe es in der Albertina nicht.

Der Leiter der Kriminalprävention Wien, August Baumühlner, meinte, dass Sicherheitsvorkehrungen immer eine Frage des dafür vorhandenen Budgets seien. Sicherheit in Museen und Ausstellungen sei üblicherweise extrem teuer. Für die Sicherung unwiederbringlicher Werte sollte mehr Geld ausgegeben werden. Der Sicherheitsberater Rainer von zur Mühlen sprach von "problematischen Sicherheitslücken in Gemäldegalerien, die aber nicht spezifisch für Wien, sondern in allen Ländern ähnlich sind". Museen mit geringen finanziellen Mitteln versuchten, fehlende Sicherheitstechnik durch Sicherheitspersonal auszugleichen. (APA)