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In welchen Produkten der gentechnisch veränderte Leinsamen gefunden wurde, dürfe laut Gesundheitsministerium rechtlich nicht bekannt gegeben werden

Foto: AP/Thomas Kienzle

Wien - Nachdem gentechnisch veränderter Leinsamen aus Kanada nach Österreich gelangt ist, liegen nun die Ergebnisse der vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Probeziehungen vor: Sechs am heimischen Markt befindliche Produkte wurden sowohl von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) als auch dem Umweltbundesamt positiv getestet. Dennoch gab es vom Gesundheitsministerium Entwarnung: Die GVO-Verunreinigung des Leinsamens lag unter dem Grenzwert von einem Prozent. Die Produkte werden vom Markt genommen, eine Gesundheitsgefährdung bestehe nicht, hieß es.

Sechs Proben positiv

Greenpeace hatte in der Vorwoche berichtete, dass Leinsamen, der mit der in der EU nicht zugelassenen Sorte FP967 verunreinigt ist, nach Österreich importiert worden sei. Deutschland hatte einen entsprechenden Fund am 24. September dem EU-Schnellwarnsystem gemeldet. In dem Vermerk hieß es, dass dieser Leinsamen aus Kanada auch nach Österreich geliefert worden sei. Der Verdacht hat sich bestätigt. Das Gesundheitsministerium ließ daraufhin zehn Produkte überprüfen, sechs Probeziehungen fielen positiv aus.

Import aus Kanada gesperrt

Infolge wurden die betroffenen Artikel vom Markt genommen. Die AGES sprach am Donnerstag von einer Routinemaßnahme. Wäre die Verunreinigung über dem Grenzwert gelegen, hätte es eine Warnmeldung gegeben, sagte ein Sprecher. Inzwischen hat die EU den Import von Leinsamen aus Kanada ohne entsprechende Kennzeichnung gesperrt, sagte Thomas Geiblinger, Sprecher des Gesundheitsministeriums.

In welchen Produkten der gentechnisch veränderte Leinsamen gefunden wurde, "dürfen wir nicht sagen, das ist rechtlich nicht möglich", sagte Geiblinger. Es handelte sich aber um Artikel, die sowohl im Supermarkt erhältlich waren als auch im Gewerbe weiterverarbeitet worden sind. Eine Gesundheitsgefährdung "ist hier aber auszuschließen."

Kritik kam postwendend von Greenpeace: Die Umweltorganisation kritisierte die Behauptung, dass keine Gesundheitsgefährdung vorliege. "Mit dieser Sicherheit kann das auf keinen Fall ausgeschlossen werden, weil man genau darüber noch nicht ausreichend Bescheid weiß", sagte Greenpeace-Sprecher Philipp Strohm in einer Aussendung.(APA)