Jean Ziegler, bis 2008 UN-Sondergesandter für das Recht auf Nahrung, formulierte in Erwin Wagenhofers Film We feed the World einen Schlüsselsatz: "Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet." Während laut FAO die globale Agrarproduktion derzeit zwölf Milliarden Menschen ernähren könnte, leidet eine Milliarde an Hunger.

Unter dem Titel Hunger.Macht.Profite sind die Filmtage zum Recht auf Nahrung nun zum dritten Mal auf Österreich-Tournee. In Freistadt macht heute der Film Hunger und Wut den Auftakt, der die subventionierte westliche Landwirtschaft und die rückläufige Entwicklungshilfe thematisiert.

Die österreichisch-brasilianische Koproduktion Fronteira Brasil widmet sich dem von Raubbau bedrohtem Amazonasgebiet. Außerdem auf dem Programm: Mirko Tomics Milch, Macht und Märkte, der den europäischen Milchsee bis Afrika verfolgt, sowie Hühner für Afrika, der ebendort der Flut jener Hühnerkeulen nachspürt, die Abfallprodukte europäischer Wellnessteller sind. Im Anschluss an die Vorführungen lädt man zu Diskussionsrunden. (wo / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.10.2009)