Wien - Warimpex will billige Grundstücke in Osteuropa kaufen und braucht dafür frisches Geld. Laut einer Pflichtmitteilung im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" von heute, Dienstag, plant der Immobilienentwickler eine Kapitalerhöhung von 36 Mio. auf 54 Mio. Euro binnen fünf Jahren. Schon übernächste Woche will der Vorstand in einem ersten Schritt die Aufstockung des Grundkapitals um bis zu 3,6 Mio. auf 39,6 Mio. Euro beschließen. Die Kernaktionäre, Vorstandsvorsitzender Franz Jurkowitsch und dessen Stellvertreter Georg Folian, werden sich "sehr genau überlegen", ob sie mitziehen, sagte Folian auf APA-Anfrage.

Die Aufstockung, die "am oder um den" 21. Oktober beschlossen werden soll, entspreche einer Erhöhung des Grundkapitals um 10 Prozent minus einer Aktie, heißt es in der Pflichtmitteilung. Erfolgen soll die Aufstockung über die Ausgabe von bis zu 3,6 Mio. neuen, auf Inhaber lautenden Stückaktien. Altaktionäre sollen vom Bezugsrecht ausgeschlossen werden. Als Grund für den Ausschluss gab Folian gegenüber der APA an, dass Warimpex in Polen bei der Kapitalerhöhung einen Kapitalmarktprospekt brauchen würde, in Österreich jedoch nicht, solange um weniger als zehn Prozent aufgestockt wird. Nichtsdestotrotz würde es "Sinn machen, denn Free Float zu erhöhen".

Für die gesamte Kapitalerhöhung um bis zu 18 Mio. Euro, die durch die Ausgabe von bis zu 18 Mio. neuen, auf Inhaber lautenden Stammaktien erfolgen soll, will der Vorstand das Bezugsrecht ebenfalls ausschließen.

Als Grund für die Kapitalerhöhung gab Folian an, flexibel sein zu wollen. Nach wie vor sei es schwierig, Projektfinanzierungen von Banken zu erhalten. Hinzu komme, dass Fremdkapital die Eigenkapitalquote drücke. Diese betrage derzeit "knapp zehn Prozent". Mit dem frischen Geld wolle Warimpex unter den ersten sein, die von den gefallenen Grundstückspreise in Osteuropa profitieren.

Laut Firmenbuch halten Jurkowitsch und Folian direkt bzw. über Privatstiftungen jeweils 37 Prozent an Warimpex. (APA)