Wien - "Es wäre unseriös, vor 30. September Zahlen zu nennen" , sagte Flughafen-Vorstand Ernest Gabmann Ende Juni, als er einen Baustopp über Skylink verhängte. Dann werde man mit plus/minus zehn Prozent wissen, was das Terminal-Projekt koste. Doch daraus wurde nichts. Frühestens in vier bis sechs Wochen lägen die Zahlen auf dem Tisch. "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen" , heißt es nun aus dem Aufsichtsrat. Erst dann stünde fest, mit welchen Professionisten weiter gearbeitet wird. Auch die Entscheidung, ob ein General- oder Totalunternehmer eingesetzt wird, ist noch offen.

Mittlerweile wurde auch ein Antrag auf gerichtliche Beweissicherung gestellt. Der Präsident des Hauptverbandes der Sachverständigen, Mathias Rant, und sein Team sind damit beschäftigt, den Ist-Zustand bei Skylink zu untersuchen.

Ungeachtet dessen wird bis Ende Oktober der Start der Rechnungshofprüfung erwartet. Am Flughafen geht man davon aus, dass der Gesetzestext so formuliert sein wird, dass der Rechnungshof auch rückwirkend prüfen kann.

Per Mail hat sich jüngst Ex-Flughafen-Vorstand Christian Domany bei den Mitarbeitern verabschiedet. Wörtlich schreibt er: "Weichen wurden gemeinsam im Vorstand gestellt, um die Erfolgsgeschichte des Flughafen Wien weiterschreiben zu können."

Domanys Anwalt Meinhard Novak wird diese Woche die gesetzlich vorgesehene Abfertigung von drei Monatsgehältern einklagen, die der Flughafen Domany verweigert. Es geht um bis zu 60.000 Euro. (ClaudiaRuff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.10.2009)