Tokio - Der Opel-Käufer Magna will in dieser Woche in Großbritannien Verhandlungen über die Zukunft der Vauxhall-Werke führen. Dabei werde auch Magna-Co-Chef Siegfried Wolf erwartet, sagte der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson am Montag. "Ich hoffe, er wird gute Gespräche mit den Gewerkschaftsführern haben. Sie erwarten klare Fakten und eine feste Zusicherung für die Zukunft der Vauxhall-Werke", sagte der Minister bei einem Besuch in Tokio.

Die Opel-Schwester hat neben dem Werk in Ellesmere Port auch ein Werk in Luton, wo neben dem Kleintransporter Vivaro auch der Renault Trafic gefertigt wird. Ursprünglich galt auch das Werk in Luton durch die Pläne des austro-kanadischen Magna-Konzerns gefährdet, mittlerweile ist der kanadisch-österreichische Zulieferer jedoch offenbar von der Möglichkeit einer Schließung abgerückt. Gewerkschaftsvertreter fürchten, dass die neuen Eigentümer bei Vauxhall mindestens 1000 Stellen abbauen könnten und hatten Verhandlungen eingefordert.

Magna will gemeinsam mit der russischen Sberbank 55 Prozent an Opel kaufen. 35 Prozent sollen bei der ehemaligen US-Mutter General Motors bleiben. Die restlichen zehn Prozent wollen die Mitarbeiter erwerben im Gegenzug für finanzielle Zugeständnisse - etwa beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die Verhandlungen darüber laufen jedoch noch.

Finanzierung der Übernahme

Neben den Verhandlungen mit den Gewerkschaften trifft die Magna-Delegation Mandelson zufolge auch mit Vertretern der britischen Regierung zusammen, um über die Finanzierung der Übernahme zu verhandeln. Der Zulieferer fordert Staatshilfen über insgesamt 4,5 Mrd. Euro, 1,5 Milliarden davon sind bereits aus Deutschland zugesichert und zu einem guten Teil verbraucht.

Mandelson schwebt bei Opel insbesondere eine Förderung umweltfreundlicher Technologien vor. "Wir haben Vauxhall in der Vergangenheit Unterstützung für die Entwicklung ihres grünen Autos gegeben und ich bin bereit, das weiterzuführen", sagte er. Am Mittwoch wollen die europäischen Opel-Länder über eine Verteilung der Staatshilfen für den Autobauer beraten. Deutschland hatte angekündigt, die Bürgschaften notfalls zunächst auch alleine zu stemmen. (APA/Reuters)