Wien - Der Chef des ÖVP-Arbeitnehmerbundes ÖAAB, Außenminister Michael Spindelegger, warnte am Sonntag in der ORF-Pressestunde (neben seinen Äußerungen zu Referenden bei EU-Verträgen, derStandard.at berichtet) vor den zunehmenden atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Diese seien nur in bestimmten Lebensphasen sinnvoll. "Aber auf Dauer fällt es auch der Gesellschaft auf den Kopf", sagte Spindelegger, der von einem "drohenden Schattensystem gegenüber dem Sozialsystem" sprach.

Für die Arbeitnehmer will die ÖVP eine Pensionskasse, "die mündelsicher bilanziert" . Man brauche, so Spindelegger, neue Vorschriften, damit die Pensionskassen "sichere Anlagen sind" . Die ÖVP habe bereits einen Vorschlag für eine Gesetzesänderung ausgearbeitet, den sie nun mit der SPÖ abstimmen wolle. Gerade angesichts der Wirtschaftskrise sei eine mündelsichere Pensionskasse eine "Notwendigkeit" .

Eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters zählt für Spindelegger derzeit allerdings nicht dazu.

Den Vorschlag eines Zeitwertkontos für Überstunden präzisierte Spindelegger dahingehend, dass es freiwillig geschehen müsse. Gegebenenfalls könne man die angefallenen Stunden in Form eines früheren Pensionsantritts, eines längeren Urlaubs (z. B. nach einem Burn-out-Syndrom) oder für längere Kindererziehungszeiten konsumieren. Auch dieses Konto müsse wie das Pensionskonto sicher vor Spekulation sein. (APA, nim, DER STANDARD, Printausgabe, 5.10.2009)