Buenos Aires - Nach Morddrohungen gegen seine Kinder hat der Chef einer privaten Presseagentur in der argentinischen Provinz Corrientes Selbstmord begangen. Wenige Tage nach der Veröffentlichung eines Berichts über die Korruptionsaffären eines Oppositionspolitikers habe sich Hernan Gonzalez Moreno in seinem Wagen erschossen, teilte die Provinzregierung am Freitag auf ihrer Internetseite mit.

Seit der Veröffentlichung seiner Recherchen war der 28-Jährige demnach von der Mafia bedroht worden. Diese habe ihn gewarnt, sie würde seine beiden kleinen Kinder töten, wenn er sich nicht vorher umbringe. "Sie haben mich zerstört, ich werde mich erschießen, um meine Kinder zu retten", zitierte die Regierung ein Gespräch Morenos mit einem Freund kurz vor seinem Tod.

Die Berichte von Morenas Agence Corrientes richteten sich gegen den früheren Gouverneur Ricardo Colombi von der sozialdemokratischen UCR, der nach vier Jahren in der Opposition auf ein Comeback hofft. Er steht am Sonntag in der zweiten Runde gegen Amtsinhaber und Cousin Arturo Colombi. (APA)