Gegen einen anonymen Nutzer, der sich im Web als Donal Blaney ausgab, wurde ein Gerichtsbescheid per Twitter zugesandt.

Screenshot: red

In Zeiten des Social Web müssen offenbar auch Gerichte neue Wege einschlagen: Der britische High Court hat es jetzt gestattet, dass einem anonymen Twitter-Nutzer eine gerichtliche Verfügung über den Kurznachrichtendienst zugestellt wird, da er anders nicht erreichbar ist.

Twitterer muss Identität enthüllen

Der Nutzer hatte sich auf dem Portal als Donal Blaney ausgegeben. Der legale Träger dieses Namens ist Rechtsanwalt prominenter Konservativer. Der anonyme Twitterer wird nun vom Gericht aufgefordert, seine Identität zu enthüllen und nicht länger unter dem falschen Namen aufzutreten. Dies verletzte Blaneys Urheberrecht.

Online-Rabauken zur Verantwortung ziehen

Auch wenn das Gericht vermutlich nicht davon ausgeht, dass sich der Nutzer melden wird, so sei es doch wichtig, Wege zu finden, wie man anonymen Online-Rabauken für ihre Aktionen zur Verantwortung ziehen könne, heißt es. (kat/ DER STANDARD Printausgabe, 3. Oktober 2009)