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Moussa "Dadis" Camara in seinem Büro

Foto: Reuters/Gnago

Conakry - Das Blutbad der Sicherheitskräfte unter Demonstranten zu Wochenbeginn hat am Freitag die Feiern in Guinea zum 51. Jahrestag der Unabhängigkeit des westafrikanischen Landes von Frankreich überschattet. Bei dem gewaltsamen Vorgehen gegen Kritiker des Militärherrschers Hauptmann Moussa "Dadis" Camara wurden nach Regierungsangaben am Montag 57 Menschen getötet. Nach Angaben von Menschenrechtlern gab es sogar 157 Tote. Die Todesopfer sollten noch am heutigen Freitag beerdigt werden.

Die Militärjunta hatte nach den Protesten vom Montag alle Versammlungen und Demonstrationen verboten und eine zweitägige Staatstrauer angeordnet. Die Opposition wies am Freitag ein Angebot von Hauptmann Camara zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit zurück. Jetzt müsse erst einmal geklärt werden, wer den Truppen den Befehl gegeben habe, auf die Demonstranten zu schießen, sagte der Oppositionspolitiker Mamadou Da Badiko. Eine Einheitsregierung stehe jetzt nicht auf der Tagesordnung.

Die Spannungen in Guinea hatten sich zuletzt zugespitzt, nachdem Hauptmann Camara angedeutet hatte, er könnte bei der Präsidentenwahl am 31. Januar kandidieren. Er hatte sich im Dezember wenige Stunden nach dem Tod des langjährigen Diktators Lansana Conte an die Macht geputscht. Damals sagte er, er würde bei einer Präsidentschaftswahl nicht antreten. (APA/AP)