In angespannten Zeiten und angesichts eines allgemein ausgerufenen Sparzwangs werden die Medienbudgets der Österreicher zurückgeschraubt. Dies ist für Fritz Karmasin vom Gallup-Institut ein Hauptgrund für Leserrückgänge bei Printmedien im Jahr 2002, wie sie von der Media-Analyse für 2002 belegt werden. Karmasin ortete bei der Pressekonferenz in Wien eine "erhöhte Preissensibilität" der Konsumenten, was sich nachteilig für Kaufmedien auswirke. Radio und Fernsehen dagegen könnten sich stabil halten.

Zeitbudget gestiegen

Generell gilt denn auch: Die Österreicher gaben - zumindest im Vorjahr - vielleicht nicht so viel Geld für Medien aus, ihr Zeitbudget für den Medienkonsum ist weiter angestiegen. Laut Petra Golja (Fessel GfK) wendet der durchschnittliche Konsument bereits siebeneinhalb Stunden dafür auf - gegenüber fünf Stunden noch vor ein paar Jahren.

Mediennutzung im Arbeitstag

Dies bedeute aber auch, dass die Mediennutzung weiter in den Arbeitstag integriert werde, reicht doch der Feierabend bei einem solchen Pensum schon längst nicht mehr aus. Folgerichtig konstatieren die Meinungsforscher denn auch einen weiteren Aufwärtstrend für die Nutzung des Internets, das ja häufig im Büro zur Verfügung steht.

Mediennutzung bei den 14- bis 24-Jährigen

Besonders deutlich, und das wird in den Verlagshäusern wohl weiter Kopfzerbrechen bereiten, werde eine veränderte Mediennutzung bei den 14- bis 24-Jährigen, führte Karmasin aus. In dieser Altersgruppe nahm die Reichweite der Tageszeitungen von über 70 Prozent in den vergangenen Jahren auf 65,5 Prozent ab. Das Internet kommt mittlerweile auf 39,1 Prozent. Mittelfristige Prognosen werde man anhand dieser Entwicklung erst in einigen Jahren ableiten können, so Golja: Spannend sei die Frage, ob diese Zielgruppe im Laufe der Jahre und ihres "Erwachsen Werdens" wieder zu einer "traditionelleren" Mediennutzung zurückfinden werde. (APA)