Martin Puntigam, Thomas Maurer, Robert Palfrader und Hosea Ratschiller sowie Schauspielerin Maria Hofstätter bilden das Team.

Foto: ORF/Ö1/Lukas Beck

Wien - Der Ö1-"Guglhupf" hat einen Nachfolger: Ab dem 1. November präsentieren Thomas Maurer, Robert Palfrader, Maria Hofstätter, Martin Puntigam und Hosea Ratschiller jeden Sonntag um 9.30 "Welt Ahoi": Ein augenzwinkernder Wochenkommentar, mit "Interessantem und Uninteressantem aus Nah und Fern". Dass der Generationenwechsel nach 30 Jahren "Guglhupf"-Backstube vom Ö1-Publikum goutiert wird, bleibt Alfred Treiber zu hoffen: "Es kommt einiges Salz in die Sonntags-Suppe, hoffentlich nicht so, dass sie ungenießbar wird", so der Senderchef bei der Pressepräsentation heute, Dienstag. "Du hast die beste Satire-Sendung aller Welt bestellt und du wirst sie bekommen", wusste Puntigam zu beruhigen.

Ein rasches "Ersatzprogramm" für den "Guglhupf" sei "Welt Ahoi" jedenfalls nicht, betonte Treiber. "Wir gehen davon aus, dass die Herrschaften die nächsten 30 Jahre das Programm machen." Der Vertrag wurde zunächst auf drei Jahre unterzeichnet. Viel Dank und Lorbeer gab es für diesen "mutigen Schritt" des Senders vonseiten der Künstler. Er zeige, "wie ernst Ö1 seinen Auftrag nimmt, Sinn zu stiften, wo Unsinn schaden anrichten könnte", befand etwa der Jüngste der neuen Runde, Hosea Ratschiller (Jahrgang 1981) und Thomas Maurer (Jahrgang 1967) freute sich darauf, "in einem Medium zu arbeiten, in dem es noch intellektuellen Resonanzraum gibt" - und das in so schweren wirtschaftlichen Zeiten. "Jetzt einen auf Jahrzehnte ausfinanzierten Arbeitsplatz vorzufinden, das ist kein Glück, das ist eine Gnade", so Maurer.

"Größte Chance aller Zeiten"

Wie sich der Vorgeschmack auf die neue Sendung, der heute mit Jonglieren und menschlicher Pyramide, mit Hund und Hulla-Hupp-Reifen gegeben wurde, im Radio dann genau wiederfinden soll, bleibt abzuwarten. "Das ist die größte Chance aller Zeiten, für mich, uns, für Ö1, eigentlich für das ganze Land und die ganze Welt", gab sich Puntigam (Jahrgang 1969) zuversichtlich, während "Kaiser" Palfrader (Jahrgang 1968) gar nicht verstehen konnte "wie der Ö1 überhaupt auf mich aufmerksam geworden ist - in aller Demut sag ich Dankeschön". Für Maria Hofstätter (Jahrgang 1964) bedeutet der Schritt "eher aus der freien Szene und eher aus der Provinz" ins Sonntagsprogramm von Ö1 einen in "mehr Aufmerksamkeit" und "bessere finanzielle Absicherung".

"Wir haben sehr erfolgreich immer dasselbe gemacht", blickte Treiber auf 30 Jahre "Guglhupf" mit wechselnden Besetzungen zurück: Gerhard Bronner, Lore Krainer, Kurt Sobotka, Peter Frick, Herbert Prikopa, aber auch Andreas Steppan und Christian Futterknecht sowie "Gastarbeiter" wie Erwin Steinhauer, Adi Hirschal oder Gerhard Ernst waren in der Backstube am Werken. "Aber ein Sender, der lebendig ist und die Zeichen der Zeit erkennt, kann auch beliebte Sendungen auslaufen lassen", reagierte Treiber auf die "mittlerweile schon etwas abgeklungene" Aufregung über das Ende des "Guglhupfs". Dass das "ältere Publikum nicht vergrault wird" werde vermutlich "nicht ganz leicht". "Welt ahoi" werde "den Weihevormittag doch ein bisschen aufmischen". (APA)