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Am Sonntag: Equal Pay Day

Foto: AP/Winfried Rothermel

Krass: In Österreich müssen Frauen durchschnittlich 96 Tage länger arbeiten, um die gleiche Bezahlung wie Männer zu erhalten. Was Frauen ab Sonntag, noch bis Jahresende verdienen, haben Männer schon auf dem Konto. Ungeachtet von Karenzunterbrechung und Teilzeit ist das grundsätzlich deshalb so, weil Frauen Frauen sind. Das belegt auch die Wiener Karrierenforschung . Zur Erinnerung die EU-Berechnung: 25,5 Prozent liegen Frauengagen in Österreich hinter Männergagen.

Da sollte man doch annehmen, dass sich Unternehmen um Frauen reißen - sie sind ja billiger. Aber diese Logik geht nicht auf. Gut, dass die Gewerkschaften mit ihrem "Equal PayDay" auf diesen Zustand alljährlich aufmerksam machen. Ohne Sanktionen wird's das aber wieder mal gewesen sein. Um die beschämende Lücke zu schließen, braucht es intern und extern transparente Gehälter - zumindest verbindliche Gehaltsbandbreiten. Verpflichtende Vaterkarenzen, damit das "Geburtsrisiko" nicht schon im Vorhinein zu Buche schlägt. Und ohne Frauenquoten - in definierten Bandbreiten - wird es auch nicht gehen. Dafür ist zuletzt auch der prominente Banker Wilfried Stadler eingetreten. (Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe, 26./27.9.2009)