Freiburg - Im Streit um ein Ölgemälde des Malers Otto Dix (1891-1969) haben sich die Stadt Freiburg und die Erbin des früheren Eigentümers geeinigt. Ute Glaser, Dresdner Erbin eines zu Nazi-Zeiten verfolgten jüdischen Kunstsammlers, solle eine Million Euro Entschädigung erhalten, sagte eine Sprecherin der Stadt Freiburg am Freitag.

Sie reagierte damit auf Medienberichte. Im Gegenzug sei Glaser einverstanden, dass das unter dem Verdacht der NS-Raubkunst stehende Werk "Max John" aus dem Jahr 1920 weiter im Freiburger Museum für Neue Kunst ausgestellt wird. Die Finanzierung sei jedoch noch nicht gesichert. Deshalb habe man der Erbin noch keine definitive Zusage machen können. Um eine Einigung zu ermöglichen, habe der Gemeinderat 370.000 Euro bewilligt. Mehr könne die Stadt aus ihrem Haushalt nicht aufbringen.

Der jüdische Kunstsammler Fritz Glaser aus Dresden ist nach Angaben seiner Erben im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten zum Verkauf des Bildes gezwungen worden. Damit gilt das Werk als NS-Raubkunst und die Stadt Freiburg unrechtmäßig als Besitzer. Die Stadt Freiburg hatte das Ölgemälde "Max John" 1959 bei einer Versteigerung für umgerechnet 2.500 Euro erworben. Im vergangenen Oktober hatte die Stadt anerkannt, dass sie "nach heutiger Sicht" unrechtmäßig im Besitz des Bildes ist. (APA/dpa)