Bild nicht mehr verfügbar.

Der Krater Faustini am Mond-Südpol, aufgenommen vom Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO), beherbergt einen der kältesten Orte des Sonnensystems. Die NASA-Forscher hoffen darauf, dass die sonnenfernen Ecken der polaren Krater größere Mengen an Wassereis beherbergen.

Foto: AP/NASA

Washington - Aktuelle Daten, die der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) gesammelt und zur Erde gefunkt hat, übertreffen sogar die Erwartungen der NASA-Wissenschafter. Demnach dürfte es am Südpol des Mondes mehr Wasserstoff geben, als die Forscher bislang angenommen hatten. Eine der Aufgaben des LRO ist es, den Mond ein Jahr lang zu umkreisen und die bisher detaillierteste Landkarte von der Oberfläche des Erdtrabanten zu erstellen. Diese Karte sollte als Grundlage für die Vorbereitung einer möglichen bemannten Mondmission dienen. Umfangreiche Tests der Bordinstrumente der Sonde konnten nun mit dem Ergebnis abgeschlossen werden: Alles läuft perfekt.

Darüber hinaus soll einige Analysegeräte des Orbiters Informationen darüber sammeln, ob Wasser in den im permanenten Schatten liegenden Kratern an den Mondpolen verborgen ist. Die nun präsentierten ersten Resultate der LRO-Mission entzückten die NASA- Wissenschafter: Nicht nur in den lichtlosen Kratern, sondern über den Südpol verteilt wurden Hinweise auf Wasser entdeckt, wie Richard Vondrak, ein LRO-Projektwissenschaftler, am Donnerstag erläuterte.

Fragen

Bereits zuvor hatte ein Mond-Satellit hohe Mengen an Wasserstoff nahe den Mondpolen aufgespürt - ein Anzeichen dafür, dass es in den Regionen Wasser geben könnte. Der US-Raumfahrtbehörde NASA zufolge sind noch weitere Untersuchungen und Analysen nötig, um die Bedeutung der LRO-Daten zu erfassen und herauszufinden, warum Wasserstoff in manchen Gebieten existiert und in anderen nicht.

Die Frage könnte zumindest zum Teil beantwortet werden, wenn am 9. Oktober eine andere Sonde, der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS), gezielt in einen Mondkrater abstürzt. Dabei, so erwarten die Wissenschafter, wird eine Staubwolke erzeugt, die dann auf Spuren von Wasser und andere Materialien hin untersucht werden soll.

"Der Mond beginnt seine Geheimnisse zu enthüllen, aber diese Geheimnisse sind herausfordernd komplex", sagte Michael Wargo, leitender Mondwissenschaftler der NASA. (red/APA)