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Robert Kotick, Chief Executive Officer of Activision Blizzard, Inc.- Ein Mann der Zahlen und der Bilanzpläne.

Foto: REUTERS/Mario Anzuoni

Activision-Chef Robert Kotick hat in seiner Rede im Rahmen einer Veranstlatung der Deutsche Bank - hier der Audiomitschnitt von "Activision Blizzard, Inc. at Deutsche Bank Securities Technology Conference" zu einem Rundumschlag in der Spielebranche ausgeholt. SpielerInnen, EntwicklerInnen und Konsolenhersteller bekamen einiges zu hören. In der eigenen Firma habe er aufgeräumt, so Kotick, denn wer braucht schon Spaß, wenn es doch um Bilanzen geht.

Spiele für Typen, die kein Date abbekommen

Robert Kotick konnte mit einigen markigen Sprüchen und Slogans die ZuhörerInnen unterhalten. Unter anderem, so berichtet Golem, meinte Kotick: "Die meisten Entwickler in den 20 Jahren, in denen ich für Wachstum bei Activision gesorgt habe, waren wir damit zufrieden, Produkte herzustellen, die attraktiv für den 16 bis 35 Jahre alten Typen sind, der kein Date für Samstagnacht abbekommen haben."

In Zukunft kein Fokus auf Konsolen

Kotick gewährte einige Einblicke in sein Unternehmen und kündigte - durchaus überraschend - auch an, dass Konsolen in Zukunft keine wesentliche Rolle mehr in der Unternehmensstrategie von Activision haben werde. "Wir erzielen derzeit rund 30 Prozent des operativen Gewinns auf stationären Konsolen erzielt, 10 Prozent auf mobilen Plattformen, etwa einem Nintendo DS oder dem iPhone, und rund 50 Prozent im Internet." Bei dieser Aussage dürfte es wohl um WoW und die Abogebühren gegangen sein.  Aus Sicht von Kotick ist ein wesentliches Wachstumshemmnis, dass viele neue Zielgruppen in neuen Märkten nicht über Konsolen wie die Xbox 360 oder die Playstation 3 verfügten. Es sei daher zu erwarten, "dass viele unserer Produkte ohne eine Konsole spielbar sein werden", so Kotick.

Angst, kein Spaß

Kotick verwies - nicht ohne Stolz, darauf, dass bei Activision ganz klar der Profit im Mittelpunkt stehe. Das aktuelle Unternehmensziel laute daher auch einen operativen Gewinn von 50 Prozent zu erwirtschaften. Vor zehn Jahren habe er absichtlich neue MitarbeiterInnen aus anderen Branchen zu Activision gebracht, um "den Spaß aus der Entwicklung von Videospielen" zu vertreiben. Er versuche, bei Activision eine Atmosphäre von "Kleingläubigkeit, Schwarzseherei und Angst" zu etablieren, um die Mitarbeiter insbesondere angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise dazu zu bringen, stark auf die Kosten zu achten, berichtet Golem.(grex)