Innsbruck - In einer Gärtnerei in Völs bei Innsbruck hat am Mittwoch die "Probebestückung" der umstrittenen Dornenkrone mit roten Rosen stattgefunden. Das Symbol führte 1984 zu diplomatischen Irritationen zwischen Rom und Wien. Schützen hatten mit der Krone auf die politische Situation in Südtirol hingewiesen. Heuer soll das Symbol zur Rosenkrone umfunktioniert werdn.

Unter der Regie der Südtiroler Künstlerin Margit Klammer sollen 2009 Rosen die Dornenkrone schmücken. "Jede Rose ist ein Zeichen der Liebe zu unserem Land, wenn auch - wie jeder weiß - keine Rose ohne Dornen ist", erklärte die Künstlerin. Sie lud alle Tiroler ein, beim Landesfestumzug "eine Rose als Zeichen der Verbundenheit mitzubringen".

"Rosenkrone" ging aus Künstlerprojekt hervor

Das Projekt "Rosenkrone" ging bei einem Künstlerwettbewerb zum Gedenkjahr 2009 unter mehr als 50 Einreichungen als Sieger hervor. Ziel der Ausschreibung des vom Tiroler Industriellen Arthur Thöni ins Leben gerufenen Wettbewerbes war es, ein zeitgemäßes Symbol zu finden.

Bereits 1959 war eine "Dornenkrone" beim damaligen Landesfestumzug in Innsbruck als Symbol für die Unterdrückung der 1919 an Italien annektierten Südtiroler mitgetragen worden. 1984 hatte eben diese Dornenkrone für heftige Proteste Roms gesorgt. Heuer soll das Symbol mit Rosen geschmückt mitgetragen und damit "politisch entschärft" werden.

Grüne treffen sich mit ehemaligen "Feinden"

Die Gesamttiroler Andreas Hofer-Feiern wollen die Grünen aus den drei Ländern des historischen Tirol "anders" begehen. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Bozen kündigten sie eine Begegnung mit Grün-Gruppierungen aus den Ländern der ehemaligen "Feinde" am Samstag in Meran an. Angesagt sind Grüne aus Frankreich, Bayern und Sachsen.

Das Opferstatusgehabe bei so vielen Gedenkfeiern schüre oft Angst und grenze bewusst "andere" aus, wurde bei der Pressekonferenz argumentiert. Man wolle "ein frohes und unbeschwertes Miteinander und nicht ein kurzsichtiges und egoistisches 'Wir zuerst'".

"Im Gegensatz zum pompösen Aufmarsch in Innsbruck" stehe die Begegnung "im Zeichen von Leichtigkeit, Witz und Ironie". Am Vormittag wollen die Grübnen das Geburtshaus von Andreas Hofer beim "Sandwirt" in St. Leonhard im Passeiertal besuchen. In der alten Stube des Sandwirts soll eine "Proklamation" verabschiedet werden, die am Nachmittag beim Andreas-Hofer-Denkmal in Meran verlesen wird. Zum Abschluss soll es in Meran "ein pluralistisch buntes Fest des friedlichen Zusammenlebens" geben. (APA)