Das Nokia X6 kommt im Dezember auf den Markt.

Foto: Nokia

Mit Künstlern, Promotern und Fahrzeugen tingelt Nokia zum Marktstart durch die Wiener Mariahilferstraße.

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Nokia hat nach dem Start seines eigenen Music Stores im Februar nun auch Comes With Music in Österreich gestartet. Beim Kauf eines Comes With Music-Handys können Kunden ein Jahr lang kostenlos und unlimitiert Musik auf dem Nokia Music Store herunterladen. Damit will man Apples iTunes Konkurrenz machen, das Konzept dahinter ist jedoch ein anderes.

Flat-Rate mit Handy-Kauf abgedeckt

Comes With Music (CWM) ist eine Ergänzung zum Nokia Music Store, die Konditionen unterscheiden sich leicht voneinander. Mit einem CWM-Handy können sich Nutzer ein Jahr lang aus den sechs Millionen Songs des Stores ohne Zusatzkosten bedienen, die sind bereits mit dem Gerätepreis abgedeckt. Am Markt erhältlich sind derzeit der Nokia 5800, das es ab 149 Euro bei A1 gibt, und das offene 5530 um 399 Euro. Im Dezember soll das X6 den CWM-Reigen um ca. 600 Euro erweitern.

Songs behalten, aber ...

Die Flat-Rate ist auf ein Handy und einen PC pro Nutzer limitiert. Bei Geräteverlust oder Neukauf, kann über die Nokia Hotline ein neues Gerät registriert werden. Nutzer dürfen alle drei Monate einen neuen Computer registrieren. Alle herunter geladenen Songs können auch nach Ablauf des Abo-Jahres behalten werden. Allerdings darf man den Computer nur bis zu zwei Jahre nach dem Ablauf wechseln. Laut Nokia will man das Angebot aber in den kommenden Monaten noch überarbeiten.

Synchronisierung in beide Richtungen

Ob die Musik auf dem Handy oder am PC gekauft wird, ist egal. Die Songs können in beide Richtungen synchronisiert werden. Sobald man das CWM-Handy mit dem Computer, auf dem der Nokia Music Store installiert ist, verbindet, verschwinden die zuvor bei jedem Song und Album angegebenen Preise des Shops. Unterstützt wird die Software derzeit allerdings nur unter Windows. Löscht man versehentlich ein Lied, kann man es dank Online-Backup bis zwei Jahre nach Abo-Ablauf über den Download-Manager erneut herunterladen. Auf CD darf man die DRM-geschützten Songs nicht brennen.

Jedes Jahr ein neues Handy?

Geht es nach Nokia sollen die Kunden ihre Flat-Rate nach Ablaufen des Jahres mit dem Erwerb eines neuen Comes With Music-Endgerätes verlängern. Ohne Neukauf eines Handys kann auch mittels Kreditkarte verlängert werden, die Preise dafür stehen allerdings noch nicht fest. Wer Comes With Music nicht verlängert, kann die Songs auf dem Nokia Music Store normal per Kreditkartenzahlung kaufen. In diesem Fall ist auch eine Überspielung auf andere Handys oder Player möglich, sofern sie WMA DRM unterstützen. Die Titel lassen sich zehnmal auf Datenträger brennen und können auch auf andere PCs übertragen werden.

"Filesharer würden für Flat-Rate zahlen"

Laut Nokia wurden seit dem Start von Comes With Music im vergangenen Herbst in Großbritannien über 24 Millionen Songs heruntergeladen. Wieviele Endgeräte seither verkauft wurden, gibt das Unternehmen nicht bekannt. Die Finnen wollen sich mit dem Angebot vor allem gegen Apples iTunes und SonyEricssons PlayNow positionieren und sind überzeugt, damit eine Alternative zum Filesharing gefunden zu haben. Eigene Studien hätten gezeigt, dass 85 Prozent der "illegalen Filesharer" bereit wären für ein All-You-Can-Eat-Angebot zu zahlen.

Weltrekordversuch

Damit die Österreicher - oder zumindest die Wiener - von Comes With Music auch etwas mitbekommen, wurde der Marktstart von einer pompösen Marketing-Aktion auf der Wiener Mariahilferstraße begleitet. So hat das Unternehmen Straßenkünstler und Promoter engagiert, die in Nokia-Shirts gewandet Passanten auf das neue Angebot aufmerksam machen sollen. Mit dem "größten Musikquiz der Welt" wird zudem ein Weltrekord für das Guinnes Buch der Rekorde anvisiert. (Birgit Riegler/ derStandard.at 16. September 2009)