Die Politik Chinas ist immer wieder für Überraschungen gut. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, dass es sich das Reich der Mitte dabei um jeden Preis mit der übrigen Welt verscherzen will. Jüngster "Coup": Im August hat das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) ein Gesetz erarbeitet, das eine Reduzierung der Ausfuhr Seltener Erden zum Ziel hat.

Seltene Erden oder Metalle wie Neodym und Lanthan haben sich unter anderem zu wichtigen Komponenten bei der Herstellung von Hybridfahrzeugen entwickelt. Eine Einschränkung des Exports ist deshalb so brisant, weil China über 95 Prozent des weltweiten Outputs an Seltenen Erden verfügt.

Die geplanten Maßnahmen dürften eines zur Folge haben, sofern sie tatsächlich umgesetzt werden: steigende Preise für Neodym und Co. Anleger können mit unterschiedlichen Zertifikaten an einem solchen Szenario partizipieren. Bereits Ende 2007 hat die RBS das Zertifikat auf den "Rare Metals Mining Total Return"-Index (ISIN DE000AA0RPD3) aufgelegt. Das Auswahlbarometer fasst 15 Aktien von Firmen zusammen, die unter anderem im Abbau von Seltenen Metallen, vor allem Titanium Molybdän und Kobalt, tätig sind. Die Managementgebühren bei dem währungsgesicherten Papier betragen ein Prozent p.a. Gegenüber dem Tiefpunkt im November 2008 hat sich der Kurs des Zertifikats mehr als verdreifacht. Dennoch ist Potenzial vorhanden. Neben möglichen Exportbeschränkungen dürfte auch die Konjunkturerholung die Preise für Seltene Metalle anheizen.

Auf zehn Förderer von Molybdän setzt das derzeit ausverkaufte Zertifikat auf den "SGI Molybdenum" Index (ISIN DE000SG0M0L6) von der Société Générale. Noch verfügbar ist dagegen das Papier "Seltene Metalle" von der RBS (ISIN DE000AA0R3X1). Es bildet die Entwicklung der fünf Seltenen Erden Iridium, Molybdän, Rhodium, Rhuthenium und Uran ab. Jedoch legt das Zertifikat nicht direkt in den Rohstoffen an, sondern setzt auf zwei börsennotierte Gesellschaften, die in die jeweiligen Metalle investieren. Da die Kurse beider Firmen, Uranium Participation und Sprott Molybdenum, bislang kaum vom Aufschwung an den Weltbörsen profitieren konnten, liegt auch die Notiz des Zertifikats wie Blei am Boden - eine Kaufgelegenheit. (Christian Scheid)