Kabul - In der Nähe des nordafghanischen Ortes, an dem die deutsche Bundeswehr einen NATO-Luftschlag gegen zwei von Aufständischen gekaperte Tanklastwagen angefordert hatte, ist ein westlicher Journalist entführt worden. Der Journalist, der für die US-Zeitung "The New York Times" (NYT) arbeiten soll, sei in dem Dorf Omarchel gewesen, um mit den Bewohnern über den Luftangriff und die Opfer zu sprechen, als er von Taliban entführt wurde, sagte Provinzgouverneur Mohammed Omar. Der Reporter und sein afghanischer Dolmetscher seien von Taliban an einen unbekannten Ort verschleppt worden. Nach Angaben eines Sprechers der Aufständischen handelt es sich bei dem Journalisten um einen Briten.

Nach dem verheerenden Luftangriff in Nordafghanistan werden nach Angaben von Dorfbewohnern über 100 Tote beklagt. Stammesälteste sprachen am Samstag sogar von bis zu 150 Zivilisten, die bei dem Luftangriff auf zwei von Taliban entführte Tankwagen umgekommen seien. Am Samstag ist auf die deutschen Truppen nordöstlich von Kunduz ein Selbstmordanschlag verübt worden. Dabei wurden fünf Soldaten und ein einheimischer Dolmetscher verletzt, wie die Bundeswehr mitteilte. Im Osten Afghanistans wurde unterdessen ein polnischer Soldat getötet, wie das Verteidigungsministerium in Warschau am Samstag mitteilte. Fünf weitere wurden verletzt, als unter ihrem Fahrzeug eine Bombe explodierte. (APA/dpa)