Frankencamera

Screenshot: Standford/YouTube

Wissenschaftler der Standford Universität haben eine Open Source-Kamera entwickelt, die die Fotografie revolutionieren könnte. Programmierer sollen Software schreiben können, die der "Frankencamera" genannten Digicam neue Funktionen beibringt, berichtet die Universität auf ihrer Website. In einem Video demonstrieren die Wissenschaftler ihre Entwicklung.

Features frei anpassen

Durch den Open Source-Ansatz der Kamera wäre die Performance nicht mehr an die vom jeweiligen Hersteller vorinstallierte Software gebunden, sondern könnte frei angepasst werden. Als Beispiel nennen die Wissenschaftler den Dynamikbereich. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm kann ein Foto, dessen Motiv einerseits im Licht, andererseits im Schatten liegt und damit auf einer Seite zu dunkel, auf der anderen Seite zu hell ist, optimiert werden. Nach Vorstellung der Forscher sollte das aber schon in der Digicam passieren, nur sei bislang kein Modell dazu in der Lage. In der Frankencamera habe man das bereits umsetzen können.

App-Store für Kameras

Die Forscher hoffen, dass es in Zukunft ähnlich wie für Handys auch für Digicams Applikationen zum Download gibt. Das Betriebssystem der Frankencamera soll etwa in einem Jahr veröffentlicht werden. Nutzer sollen es dann nach dem Vorbild von Linux kontinuierlich weiterentwickeln.

Unter 1.000 Dollar

Der Prototyp besteht aus einem Texas Instruments-Motherboard mit Linux und einem kleinen LCD-Monitor, einem Nokia N95-Imaging-Chip und Canon-Linsen. Das Gehäuse ist eine Eigenentwicklung. Die Kamera soll in kleiner Stückzahl zunächst anderen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden. Die Forscher hoffen die Frankencamera, sobald sie Marktreife erreicht hat, zu einem Preis von unter 1.000 US-Dollar zunächst Forscherkollegen anbieten zu können. Unterstützung erhalten die Wissenschaftler von Nokia, Adobe, Kodak und HP. (red)