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So manche ausgebildete Kindergärtnerin entscheidet sich aufgrund des Gehalts doch für einen anderen Berufsweg.

Foto: AP/Meyer

Derzeit gibt es viel zu wenige KindergärtnerInnen für viel zu viele Kinder. ÖVP-Staatssekretärin Marek will deshalb das Gehaltssystem ändern bzw. verbessern, ist aber auf das Wohlwollen der Länder angewiesen. Sie möchte über eine Anhebung der Bezahlung auf das Niveau von VolksschullehrerInnen diskutieren, sagte sie im Ö1-Morgenjournal.

Derzeit ist das Gehaltssystem von Land zu Land unterschiedlich geregelt. Das bedingt auch, dass viele in Wien ausgebildete KindergärtnerInnen sich einen Job in Niederösterreich suchen, da dort die Bezahlung ein bisschen besser ist. In Wien bekommen Berufseinsteigerinnen derzeit 1751 Euro brutto, in Niederösterreich hingegen 2126 Euro brutto. Vorarlberg entlohnt KindergärtnerInnen zu Anfang mit 1470 Euro brutto, Salzburg mit 1720 und Kärnten mit 2086 Euro brutto.

VolksschullehrerInnen hingegen (ebenso wie alle anderen PflichtschullehrerInnen) haben ein Anfangsgehalt von 1838 Euro brutto, so die GÖD (Gewerkschaft öffentlicher Dienst). Sie werden bundesweit einheitlich bezahlt. Nach 38 Dienstjahren kann ein Endgehalt von 4.038 Euro brutto erreicht werden. Alle zwei Jahre wird das Gehalt angehoben, die Gehaltskurve ist allerdings am Anfang eher flach. Nach 20 Dienstjahren verdienen VolksschullehrerInnen rund 2.757 Euro brutto

Hoffen auf konstruktive Gespräche

Demnach könnte eine Angleichung der Gehälter in manchen Ländern aber auch eine Kürzung bedeuten. Aus dem Staatssekretariat heißt es dazu gegenüber derStandard.at, dass es in jedem Fall um eine Aufwertung gehen müsse, man den Ländern hier jedoch im Vorhinein keine konkrete Vorgaben machen will. Alles weitere werde sich während der Gespräche zeigen.

Durch die teils sehr unterschiedlichen Gegebenheiten in den Bundesländern und den Ansturm auf die Plätze könnte der Sinn und Zweck des Projekts "Gratiskindergarten" - nämlich eine adäquate Betreuung für alle Kinder - unerfüllt bleiben. Vor allem in Wien und Oberösterreich hat man mit den Kapazitäten zu kämpfen. "Die Länder müssen uns nachweisen, dass sie genug dafür tun", beruhigt Marek. Ab nächstem Herbst wird kontrolliert, ob alle 5-Jährigen den Kindergarten besuchen - spätestens da werde man auch kontrollieren, ob diese Zahlen der Länder stimmen und ob auch ordnungsgemäß abgerechnet wird, sagt die Staatssekretärin. (red/derStandard.at, 04.09.2009)