Panaji - Dies dürfte vielen Verschwörungstheoretikern den Wind aus den Segeln nehmen ... oder sie zu noch kreativeren Umdeutungsversuchen veranlassen: Die indische Mondsonde "Chandrayaan-1" hat zwar den Funkkontakt zur Erde eingestellt, was zu einem vorzeitigen Abbruch der Mission führte. Dennoch konnte sie innerhalb von zehn Monaten etwa 70.000 Aufnahmen der Mondoberfläche machen und zur Erde funken ... darunter auch einige Kostbarkeiten, wie eine Auswertung ergab.

Es sei nämlich gelungen, mit einer Spezialkamera Bilder des Landeplatzes des Mondlandemoduls der "Apollo-15"-Mission aufzunehmen, teilte die indische Raumfahrtbehörde (ISRO) am Mittwoch auf einer Konferenz im indischen Bundesstaat Goa mit (leider ohne die Bilder bislang zu veröffentlichen). Dabei handelt es sich um die 1971 durchgeführte vierte bemannte Mondmission der NASA - und die bis dahin längste: Die Astronauten David Scott und James Irwin verbrachten mehrere Tage auf der Oberfläche des Erdtrabanten. Und ihr Landeplatz sei anhand von Verfärbungen auf der Mondoberfläche erkennbar, heißt es nun von der ISRO. Auf den Bildern seien außerdem Spuren der von den US-Astronauten auf dem Mond benutzten Rover zu sehen.

Prakash Chauhan von der ISRO erklärte: "Mondstaub ist dunkel. Die Verwerfungen, die das Landemodul und die Rover verursacht haben, sind leicht zu erkennen: Die aufgewirbelte Oberfläche ist hell." Chauhan verwies ausdrücklich darauf, dass mit den "Chandrayaan"-Bildern den Verschwörungstheorien, wonach niemals Menschen auf dem Mond gelandet seien, die Grundlage entzogen sei. (APA/red)