Peking - Nach dem angeblichen Ende der Kämpfe zwischen Aufständischen und der burmesischen Armee sollen mehr als 30.000 Flüchtlinge offenbar bald aus China nach Burma zurückkehren. "Wir hoffen, dass der Frieden an der chinesisch-burmesischen Grenze bald wiederhergestellt sein wird und die Burmesen zurückkehren können", sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Dienstag vor Journalisten in Peking. Er forderte die Regierung des Nachbarlandes auf, an der Grenze für Stabilität zu sorgen. Dies sei im Interesse beider Völker.

Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten am Dienstag, wie sich zahlreiche Flüchtlinge auf den Weg zurück nach Burma machten, unter ihnen auch viele ethnisch chinesische Kämpfer der Kokang-Rebellen, die sich seit Anfang August Kämpfe mit der burmesischen Armee geliefert hatten. Sie waren in den vergangenen Tagen von den chinesischen Behörden zur Rückkehr aufgefordert worden, nachdem die burmesische Militärregierung das Ende der Kämpfe verkündet hatte. Viele Flüchtlinge befürchteten jedoch, dass sie bei ihrer Rückkehr erneut Gewalt ausgesetzt sein könnten.

Wirtschaftsbeziehungen

China, das intensive Wirtschaftsbeziehungen zu dem rohstoffreichen Nachbarn Burma unterhält, gilt als enger Verbündeter der dortigen Junta. Im Weltsicherheitsrat hat Peking eine Verurteilung der schweren Menschenrechtsverstöße in Burma bisher stets verhindert. Mit der 2004 erfolgten Absetzung des burmesischen Ministerpräsidenten General Khin Nyunt war es innerhalb der Junta zu einer Machtverschiebung zugunsten der von China unterstützten "Hardliner" gekommen, die Zugeständnisse an die Demokratiebewegung strikt ablehnen. China und Russland sind Burmas wichtigste Waffenlieferanten.

Kokang war vom 18. Jahrhundert bis zur Unabhängigkeit Burmas 1948 ein chinesisches Fürstentum. 1949 flüchteten nach dem Sieg der Kommunisten unterlegene nationalchinesische Kuomintang-Truppen nach Kokang. Es dauerte vier Jahre, bis diese entwaffnet und nach Taiwan ausgeflogen werden konnten. 1962 nahm die von der pro-chinesischen burmesischen Kommunistischen Partei unterstützte "Kokang-Revolutionsarmee" den bewaffneten Kampf gegen das burmesische Militärregime von General Ne Win auf. 1989 wurde Kokang autonom, die Aufständischen schlossen einen Waffenstillstand mit der Zentralregierung.(APA/AFP)