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Bei Tyrolean müssen 250 Bord-Mitarbeiter gehen, weil ein Teil der Flotte stillgelegt wird. Derzeit arbeiten 1000 AUA-Mitarbeiter in der Kabine kurz.

Foto: APA/Barbara Gindl

In Summe werden bis Mitte 2010 rund 1000 Vollzeitstellen bei der AUA gestrichen. Nun beginnt die erste Kündigungswelle. Kritik gibt es an den tatsächlichen Einsparungen in der Führungscrew. 

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Wien - Die AUA macht Ernst mit der Kündigung von Mitarbeitern. Heute, Dienstag, werden zunächst 150 der rund 7500 Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet. Wie berichtet, sollen bis 2010 insgesamt 1000 Vollzeitstellen gestrichen werden und der Personalstand auf rund 6500 zurückgehen. Wie viele Mitarbeiter in Summe gekündigt werden, und wie viele Jobs durch natürlichen Abgang wegfallen, steht derzeit noch nicht fest.

Am vergangenen Freitag wurden alle Mitarbeiter via interne Mails informiert, dass ab 31. August die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter von ihren Vorgesetzten in Kenntnis gesetzt werden. Fix sei, dass 250 Tyrolean-Mitarbeiter-Bord und 150 AUA-Mitarbeiter vom Ground Handling gehen müssen. Grund dafür ist die teilweise Stilllegung der Tyrolean-Flotte.

Die am Freitag ebenfalls verkündeten Einsparungen auf der Führungsebene wird nicht von allen so gesehen. "Ich kann keine besondere Einsparung bei den Top-Funktionen erkennen, lediglich eine Neugruppierung: Bisher gab es 24 Bereichsleiter (Vice Presidents) - nun werden es 14 Geschäftsfeldleiter und 14 Senior Directors - das heißt in Summe 28, sagte ein mit der Situation Vertrauter.

Auch das neue Organigramm sei in den großen Einheiten der bisherigen Struktur nicht unähnlich. Die eigentliche Einsparung gebe es offensichtlich ein bis zwei Ebenen darunter, da werde es "sicherlich einen Kahlschlag geben". Die AUA gab am Freitag bekannt, dass sie ihre Führungsmannschaft um 45 Prozent reduzieren will.

Auch bei der Lufthansa macht der designierte Nachfolger von Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber, Christoph Franz, ernst: Auf zwei Seiten erklärte er jüngst, was bei der Lufthansa alles nicht gut läuft. Die Kosten seien zu hoch, man könne mit den billiger produzierenden Konkurrenten wie Easyjet oder Air Berlin nicht mithalten. Deswegen wanderten wichtige Kundengruppen ab. Wenn sich auch nur ein Teil des veränderten Verbraucherverhaltens - immer mehr frühere First- und BusinessClass-Kunden wandern in die Economy-Klasse - als dauerhafter Wandel herausstellt, dann könnten sich die alten Strukturen schnell als überholt herausstellen, analysierte NZZ Online. Die Lufthansa hat bisher ihr Produkt vor allem auf die Bedürfnisse der zahlungskräftigen und -willigen Geschäftsreisenden zugeschnitten. Dazu gehören kurze Umsteigzeiten an den beiden Drehkreuzen Frankfurt und München und damit ein Streckennetz, das möglichst viele Verbindungen erlaubt. Dieses System ist sehr teuer, unter anderem weil die Flugzeuge im Zweifelsfall eher noch einmal auf Umsteiger warten statt wegzufliegen. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.9.2009)