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Präsident Zuma (rechts) besucht mit seinem Amtskollegen Robert Mugabe eine Landwirtschaftsmesse in Harare

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Harare - Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma hat sich positiv zu den Chancen auf eine Beilegung der seit Monaten schwelenden Regierungskrise in Simbabwe geäußert. Nach nächtlichen Einzelgesprächen mit Präsident Robert Mugabe und Regierungschef Morgan Tsvangirai in Harare am Donnerstag kam Zuma am Freitag mit den Rivalen zu einer Dreierrunde zusammen. Weder Mugabe noch der frühere Oppositionsführer machten Angaben zum Inhalt. Zuma hatte jedoch am Vorabend zu erkennen gegeben, dass die Differenzen zwischen den in einer Einheitsregierung zusammengeschmiedeten Lagern "nicht unüberwindbar" seien.

"Der schwierigste Teil des Weges liegt hinter uns", sagte Zuma am Rande eines offiziellen Abendessens in der Präsidentenresidenz. Hauptstreitpunkte zwischen Mugabes ZANU-PF und Tsvangirais Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) sind politische Schlüsselposten, darunter der des Zentralbankchefs und des Generalstaatsanwalts. Der MDC-Chef beklagt zudem eine anhaltende polizeiliche Verfolgung von MDC-Parteianhängern.

Der 85-jährige Mugabe ist in Simbabwe seit 29 Jahren an der Macht und regiert das an Ressourcen reiche, inzwischen aber gänzlich abgewirtschaftete Land mit autoritären Mitteln. Bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr war die MDC jedoch in der ersten Wahlrunde erfolgreich, Tsvangirai errang die Stimmenmehrheit. Aus Protest gegen die Unterdrückung seiner Anhänger zog sich der Oppositionsführer dann aber vor der Stichwahl Ende Juni 2008 zurück. Mugabe wurde als alleiniger Kandidat im Amt bestätigt, sein Vorgehen international jedoch heftig kritisiert.

Nach monatelangem politischen Chaos einigten sich Mugabe und Tsvangirai unter Vermittlung Südafrikas auf eine Machtteilung. Mugabe blieb Staatschef, musste aber einen Teil seiner Macht an den bisherigen Oppositionschef Tsvangirai abgeben, der Ministerpräsident wurde und mit Mugabes Partei eine Einheitsregierung bildete. (APA)