Tokio - Forscher des japanischen Institute of Physical and Chemical Research (RIKEN) haben in Zusammenarbeit mit Tokai Rubber Industries (TRI) einen Roboter entwickelt, der der Unterstützung von Krankenpflegern dienen soll. Das Gerät namens RIBA ist imstande, Patienten mit einem Gewicht von maximal 61 Kilogramm aus Betten, Rollstühlen oder auch von der Toilette zu heben und sie an einen anderen Ort zu transportieren. Es handelt sich um den Nachfolger des bereits 2006 entwickelten Pflegeroboters RI-MAN, der allerdings nur 18,5 Kilo stemmen konnte und somit für die praktische Verwendung untauglich war.

Die Maschine im Bärenstil ist mit langen, gelenkigen Armen ausgestattet und nutzt eine Reihe von Berührungssensoren. Um die Patienten beim Transport durch den mechanischen Pfleger möglichst zu schonen, ist der gesamte Roboter mit einer weichen Haut aus Urethanschaum überzogen. Zusätzlich geben die Arme des Bärenroboters unter Druck leicht nach, ganz ähnlich wie dies menschliche Arme tun. Das Bärendesign wählten die Entwickler, da menschenähnliche Roboter die Patienten eher erschrecken als beruhigen würden, heißt es vonseiten RIKEN. "Das trifft zu. Es gibt auch eine aktuelle Entwicklung des US-Militärs, wo ein Roboter im spielerischen Design eingesetzt wird, um Verletzte zu bergen. Das Design soll beruhigen", so Alexander Kleiner, Roboterexperte und Informatiker an der Uni Freiburg.

Das Gerät ist zudem mit Gesichts- und Spracherkennung ausgestattet, wodurch es auch auf gesprochene Befehle reagiert. Durch die Verwendung visueller und akustischer Umgebungsinformationen erkennt RIBA auch Krankenpfleger, die in seiner Umgebung arbeiten und reagiert auf sein aktuelles Umfeld. Die verbauten Elektromotoren arbeiten leise, um im Krankenhaus keinen unnötigen Lärm zu produzieren und die Fortbewegung erfolgt mittels drehbaren Rädern, wodurch der Roboter auch enge Passagen meistert. (pte/red)