Seit Anfang Juli amtiert Eduard Winter als neuer technischer Projektleiter der Stadt für die Errichtung des Wiener Hauptbahnhofs samt dazugehörigem Stadtentwicklungsgebiet. Eines seiner Betätigungsfelder ist dabei die projektierte Standseilbahn People-Mover - deren Errichtung laut Winter noch keineswegs fix ist. Derzeit werde eine bereits erstellte Studie vertieft. "Dann wird eine Kostenschätzung gemacht und dann wird entschieden: Tun wir weiter", so Winter.

Die Prüfung sei jedenfalls ergebnisoffen. Es gebe Rahmenbedingungen, die das Projekt so verteuern könnten, dass man sich gegen dessen Errichtung entschließe: "Das ist eine denkbare Variante - ich würde das einmal mit 30 Prozent Wahrscheinlichkeit ansetzen. Es kann passieren."

In jedem Falle soll das entsprechende Ergebnis der Untersuchung samt Kostenschätzung Ende des Jahres vorliegen. Wenn festgestellt werde, dass der People-Mover - auch unter dem Namen "Cable-Liner" bekannt - zu den Rahmenbedingungen und im Kostenrahmen machbar sei, werde man die Ausschreibung vorbereiten und sich an die Anbieter wenden. Eine definitive Entscheidung soll dann Mitte kommenden Jahres fallen.

Vorbedingung Verlängerung

Klar sei als Vorbedingung jedenfalls, dass das System verlängerbar sein muss. Derzeit wird nur der Streckenlauf vom Beginn der U1-Station Südtiroler Platz, durch die Bahnhofshalle, parallel zu den Gleisen und bis hin Richtung Arsenalstraße untersucht. Das bedeutet: Wird der Cable-Liner gebaut, wird zunächst dieses Stadtgebiet erschlossen.

Ob die Verlängerung danach komme und wie diese aussehe, sei hingegen noch nicht fix. Der genaue Routenverlauf hänge dann nicht von der Betreibergesellschaft ab, sondern von demjenigen, der im Gebiet investieren wolle. Dementsprechend stehe eine Anbindung der projektierten U2-Verlängerung an den People-Mover noch nicht fest: "Das ist keine fixe Option."

Aber auch selbst bei einer Absage des People-Mover-Baus käme für Winter keine Anbindung der U2 an den Hauptbahnhof in Betracht: "Die Option kommt auch dann nicht ins Spiel, weil sie schlicht und einfach nicht sinnvoll ist." Man brauche keine Parallellinie zur U1.

Winter ist Kopf eines Vier-Mann-Teams, das als Koordinator für alle Bereiche am Hauptbahnhof dient, die der Stadt unterstehen, mithin also Infrastruktur und Stadtentwicklung. Bezüglich der eigentlichen Verkehrsbauwerke arbeitet man eng mit den ÖBB zusammen. Winter fungiert als Ansprechpartner und zugleich als Entscheidungsinstanz für die Partner vor Ort. (APA)