Salzburg - Die Karteneinnahmen der Salzburger Festspiele betrugen heuer hochgerechnet nur 23 Millionen Euro. Das bedeutet gegenüber 2008 (25,2 Millionen Euro) einen Rückgang um 8,7 Prozent.

Bei der Abschlusspressekonferenz am Donnerstag zog das Direktorium trotzdem eine positive Bilanz. Denn die Zahl der Besucher ging nur leicht zurück: Konnten 2008 für 195 reguläre Veranstaltungen 216.000 Karten verkauft werden, so waren es in diesem Sommer für 199 Veranstaltungen deren 213.000. Die Gesamtbesucherzahl (samt Sonderveranstaltungen, Einlass- und Generalproben) sank von 252.216 auf 248.432.

Aufgrund der Wirtschaftskrise und der Angst vor der Schweinegrippe hatte man mit einem weit schlechteren Ergebnis gerechnet. Um so größer war die Freude, dass eine Million Euro mehr als prognostiziert eingenommen werden konnte. "Es dürfte sogar einen kleinen Überschuss geben" , so Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Gerbert Schwaighofer, der kaufmännische Direktor, wies erneut darauf hin, dass die Entscheidung, Karten zu erwerben, immer kurzfristiger getroffen werde: "Noch nie haben wir nach dem Beginn der Festspiele, also erst unmittelbar vor den Veranstaltungen, so viele Karten verkauft."

Die Kartenumsätze in den Kernmärkten Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien und Frankreich wurden "stabil" gehalten. Als echter Boom-Markt neben China entpuppte sich Russland: 2008 hatten die Kartenverkäufe um 68 Prozent gesteigert werden können, heuer gelang ein Zuwachs um 60 Prozent.

Trotz mehrfacher Nachfrage nannte man keine Detailzahlen zur Auslastung. Gerüchteweise sollen etliche Veranstaltungen (im Theater- und auch Konzertbereich) nur zu 60 bis 70 Prozent ausgelastet gewesen sein. Man gab lediglich bekannt, dass die Gesamtauslastung minimal schlechter sei als letztes Jahr und "bei 93 Prozent" liege. Selbst schwierigere Programme wie die Varèse-Konzerte seien zu 87 Prozent ausgelastet gewesen. (Thomas Trenkler / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.8.2009)