Bogota- Vermummte Männer in Uniformen ohne Abzeichen haben in einem kolumbianischen Reservat zwölf Indios vom Volk der Awa getötet. Der Gouverneur des Staates Narino, Antonio Navarro, sagte, er könne sich an kein schlimmeres Massaker in seiner Region erinnern.

Verübt wurde es 80 Kilometer landeinwärts von der Hafenstadt Tumaco im Reservat Gran Rosario. In dem Gebiet sind linksgerichtete Guerilleros und rechte Paramilitärs aktiv. Diverse Gruppen sind dort im Kokain-Anbau und Schmuggel tätig. Getötet wurden fünf Männer, zwei Frauen und fünf Kinder. Ein zehnjähriger Junge und ein 20-Jähriger entkamen. Sie beschrieben die Täter als blonde Männer mit Schnurrbärten. Die Täter hätten Militäruniformen ohne Erkennungszeichen getragen und seien maskiert gewesen. 

Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens haben sich dazu bekannt, im Februar acht Awa in einem benachbarten Reservat getötet zu haben. Sie warfen den Ureinwohnern vor, Informanten der Regierungstruppen gewesen zu sein.

In Narino leben 20.000 Awa, insgesamt gibt es in Kolumbien mehr als 80 indigene Gruppen mit rund einer Million Menschen. (APA/AP)